Zufrieden sein können das Jobcenter, die Agentur für Arbeit und das Landratsamt Tirschenreuth mit einem neuen Informationsangebot für die Bevölkerung. Die Behörden hatten am Mittwoch erstmals zum Familientag "Gut informiert von der Geburt bis zur Ausbildung" ins Kettelerhaus eingeladen. Angesprochen waren Arbeitssuchende, aber auch alle anderen Bürger.
Bei einer kleinen Messe zeigten rund 21 Aussteller aus Behörden, Kommunen, Betreuungseinrichtungen und anderen Organisationen ihr breites Spektrum für Kinder und Jugendliche. Dass aber auch hoher Bedarf an Arbeitsplätzen besteht, zeigte der Andrang an den Stellwänden mit Jobangeboten. Dicht gedrängt schauten sich die Besucher an den Aushängen um, teils bestückt mit Stift und Papier, um sich die Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern gleich notieren zu können. Unter den Interessenten befanden sich viele Migranten, die ihre Familien mitgebracht hatten. Zudem belebten die Buben und Mädchen des Evangelischen Kindergartens mit Liedern die Veranstaltung.
Bürgermeister Franz Stahl begrüßte es, wie vielfältig die Kreisstadt den Familien heute zeigen könne, was im Landkreis für sie getan werde. Es würden sehr viele Informationen bereitgestellt. Eltern seien heute weit mehr Herausforderungen ausgesetzt als früher, meint er. Diese gelte es neben dem Beruf zu bewältigen. "Deshalb sind wir von der Stadt und den Behörden zu wichtigen Partnern der Familien geworden."
Landrat Wolfgang Lippert hob hervor, dass die Veranstaltung am 15. Mai, dem Internationalen Tag der Familien, stattfinde. Er kenne die Problematik, besonders bei Alleinerziehenden, sich den Herausforderungen für Familie und Job gleichzeitig stellen zu müssen. "Wir wollen nicht, dass unsere Arbeitnehmer deshalb aus dem Arbeitsmarkt herausfallen." Zumal in Zeiten des Fachkräftemangels händeringend nach Arbeitskräften gesucht werde. Die Familienfreundlichkeit des Landkreises solle mit diesem Tag zum Ausdruck gebracht werden. Dies sei enorm wichtig, auch als Image- und Standortfaktor bei der Entscheidung junger Leute sich auf dem Land anzusiedeln. Es sei Aufgabe des Landkreises, die Familien besonders gut zu fördern und zu unterstützen.
Thomas Würdinger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Weiden, hatte Zahlen dabei. Waren es vor wenigen Jahren noch 45 von 100 Frauen, die ihre Familien durch einen Job finanziell unterstützten, habe man 2017 bereits 57 von 100 Frauen statistisch erfasst. Deshalb müssten die Rahmenbedingungen passen. Würdinger appellierte an die Besucher, sich bei Fragen an die Vertreter des Jobcenters oder der Agentur zu wenden. Er wies zudem auf den anwesenden Dolmetscher für Arabische Sprachen hin sowie die Kaffee- und Kuchentheke. Dies seien Serviceleistungen, um den Besuchern die Möglichkeit zu lockeren Gesprächen über ihr Anliegen zu geben.
Nach dem offiziellen Teil gab es für die Aussteller ausreichend zu tun. Die Informationsstände, darunter das Familienzentrum Mittendrin aus Kemnath, einige Kommunen, die Caritas, die Kolping Berufshilfe und die Katholische Beratungsstelle, die Volkshochschule und viele mehr, waren gut frequentiert. Wem das nicht ausreichend erschien, konnte vor dem Nachhauseweg auf einem Zettel eigene Anregungen und Wünschen zur Veranstaltung notieren und die Notiz in eine Wunschbox werfen.
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