Das ehrwürdige Bauwerk dient als Lernort für berufsbegleitende Studiengänge. Die modernst ausgestatteten Räume für die Studierenden, aber auch die alten Keller und Mauern durften sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter von "Leben Plus" anschauen.
Mit der Führung durch die Fronfeste wollte Quartiermanagerin Cornelia Stahl auch ein kleines Dankeschön für die Unterstützung ausdrücken. Neben vielen Informationen, einem originellen Film und interessanten Einblicken in die Räume gab es für die Gäste am Ende auch einen kleinen Snack mit Fischhäppchen und Wein - und natürlich die Möglichkeit für ein Kennenlernen.
In ihrer Funktion als Gästeführerin konnte Cornelia Stahl interessante Informationen über die moderne Seite der Fronfeste beisteuern. In den denkmalgeschützten Gebäude finden sich aktuell gleich zwei Studiengänge. So bietet die OTH Regensburg an dem Lernort Tirschenreuth den berufsbegleitenden Bachelor "Soziale Arbeit" an. Seit diesem Frühjahr ist auch die Hochschule Landshut in Tirschenreuth präsent, mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang "Wirtschaftsingenieurwesen Energie & Logistik". Aktuell studieren in der Kreisstadt 40 Personen. Die müssten freilich nicht immer am Lernort präsent sein, informierte Cornelia Stahl. Den Gästen zeigte sie dann die verschiedenen Räume der Fronfeste, darunter auch kleine Hörsäle, die mit leistungsfähiger Technik mit den verschiedenen weiteren Standorten vernetzt seien.
Gästeführer Thomas Sporrer nahm die Besucher dann mit auf eine kurzweilige Reise durch die Geschichte der Kreisstadt. So erzählte Sporrer vom Bau der ersten Burg der Äbte um 1330 und dem ansehnlicheren Schloss, das im 16. Jahrhundert entstand. Dabei sei auch die Fronfeste errichtet worden. Rund 80 Jahre hätte es dann beide Bauwerke nebeneinander gegeben. Warum das zweite Schloss entstanden sei, darüber gebe es keine genaue Angaben. Vielleicht sei die alte Burg für die Unterbringung der Gäste nicht mehr repräsentativ gewesen, spekulierte Sporrer. Immerhin gehörte 1547 auch Kaiser Karl V. für drei Tage zu den Gästen der Äbte. Mit der ersten Säkularisation des Klosters Waldsassen 1571 seien dann die Ländereien der Äbte an die kurfürstliche Pfalz gefallen, 1628 schließlich zu Bayern gekommen.
Mit der zweiten Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts sei in die Fronfeste das Landgericht eingezogen. Als ein markantes Datum der Stadtgeschichte nannte Sporrer natürlich das Jahr 1814, in dem beim großen Stadtbrand rund 95 Prozent der Bebauung vernichtet wurde. Damals sei auf Initiative von Landrichter Franz Xaver Desch unter anderem eine landesweite Sammlung für den Wiederaufbau der Stadt initiiert worden.
1963 sei dann die Polizei in die Fronfeste eingezogen und hatte damals schon den schlechten Zustand des Gebäudes beklagte. Doch sollte es bis Januar 2015 dauern, bis die Polizei ein neues Domizil erhielt - und die Fronfeste eine neue Zukunft.
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