(tr) Wenn am Montagmorgen die mehr als 700 Schüler des Stiftland-Gymnasiums nach den Pfingstferien zum Unterricht kommen, werden sie nichts davon merken, dass an Fronleichnam Teile der Schule regelrecht abgesoffen sind. Um 20.21 Uhr bekam Schulleiter Georg Hecht die Meldung auf sein Handy. Heizungsraum und Mehrzweckraum standen 25 Zentimeter tief unter Wasser.
"Die 18 Feuerwehrmänner, die hier aufgeräumt haben, haben Großartiges geleistet", lobt er deren Einsatz, der sich bis 1.30 Uhr hinzog. Am Freitagvormittag ging es darum, den zurückgebliebenen Schlamm aus den betroffenen Bereichen zu befördern. Dafür war der Maschinenring mit sechs Helfern vor Ort. Der Boden im Mehrzweckraum, der gerade Mal ein halbes Jahr alt ist, ist nicht mehr zu retten. Vielleicht der größte materielle Schaden im Schulgebäude, denn die Gerätschaften im Heizungsraum haben nach derzeitigem Stand keinen Schaden genommen. Über den betroffenen Bereich am Gymnasium liegt oberhalb des Geländes ein ziemlich großes Maisfeld. Von dort setzte sich die Schlammlawine in Bewegung. "Vor rund 30 Jahren hatten wir schon mal so ein Unwetter", erinnert sich der Schulleiter. "Damals fielen 100 Liter auf den Quadratmeter, diesmal dürfte es die Hälfte gewesen sein", mutmaßt er.
"Es war etwa 20 Uhr, sagt Ludwig Ernstberger, der sein Haus am Lindenweg hat. "Die Straße sah für eine halbe Stunde aus wie ein Bach", erzählt er. "Nach etwa 20 Minuten verschwanden die Fluten fast genauso schnell, wie sie gekommen waren." Zuvor bahnte sich die Schlammbrühe noch den Weg durch seine Garage und lief auf der gegenüberliegenden Seite in den Garten. Am Freitagmorgen braucht er ein paar Stunden bis er per Hochdruckreiniger und Schrubber das Chaos beseitigt hat. Insgesamt sind am Lindenweg sieben Häuser betroffen, in denen die Keller vollliefen. Rund 20 Einsatzstellen gab es in Tirschenreuth und Umgebung.
Tirschenreuth
01.06.2018 - 16:28 Uhr
Schlammbrühe im Gymnasium
von Norbert Grüner
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