Die Schlüsselzuweisungen für das kommende Jahr: Darauf warten die Bürgermeister und Kämmerer der Städte und Gemeinden immer sehnsüchtig. Sind das doch die wichtigsten, staatlichen Zahlungen des kommunalen Finanzausgleiches und die Gelder, die frei verwendet werden können. Für 2021 erhalten die Gemeinden im Landkreis Tirschenreuth 17,2 Millionen Euro (ein Minus von 1,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr), für die Landkreiskasse gibt es 9,2 Millionen Euro (minus 3,6 Millionen Euro).
Die höchsten Schlüsselzuweisungen in der Oberpfalz, fast 24 Millionen Euro, gehen an die Stadt Regensburg. Dies bedeutet mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Für die Stadt Weiden sind es 21,3 Millionen Euro. Danach folgen die Stadt Amberg mit 15,6 Millionen und die Stadt Schwandorf mit 7,3 Millionen Euro.
Im Landkreis Tirschenreuth gehen Falkenberg, Kemnath und Plößberg, Waldershof und die Stadt Tirschenreuth leer aus, was aber ein Indiz für die gute wirtschaftliche Entwicklung in diesen Orten ist. Sieben der 26 Gemeinden dürfen sich über mehr Geld freuen, der Rest muss Abstriche hinnehmen.
Mehr als halbiert hat sich die Summe in der Gemeinde Brand, nämlich von 223 520 auf 93 472 Euro. „Wir hatten nicht gerechnet, dass das so einbricht“, sagt Bürgermeister Bernhard Schindler. „Wir müssen das aber so akzeptieren.“ Einige Maßnahmen in der Gemeinde müssten jetzt zurückgestellt werden, denn man wolle sich ja entschulden und nicht neu verschulden. „Aber was wir uns vorgenommen haben, können wir durchziehen.“ Schindler rechnet damit, dass in den nächsten Jahren die Zuweisungen aufgrund der Corona-Pandemie weiter zurückgehen werden.
Für Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer war klar, dass es weniger Geld geben wird. Es bleiben1,6 Millionen, das ist ein Rückgang von über 400 000 Euro, über die das Stadtoberhaupt verfügen kann. "Der Rückgang ist zwar etwas stärker ausgefallen als geplant, aber der Berechnung zugrunde liegt das Basisjahr 2019, und das war ein sehr gutes für die Stadt. Wir hatten gute Einnahmen", sagt Sommer. "Dass es weniger gibt, wirft uns nicht aus der Bahn, wir können das kompensieren. Es beeinträchtigt auch nicht unsere Planungen für das kommende Jahr."
Ein großer Gewinner bei den Schlüsselzuweisungen ist die Gemeinde Kastl beim Kemnath. "Ich kenne die Zahlen noch gar nicht", sagte Bürgermeister Hans Walter am Telefon. Er freute sich aber, dass die Summe von 224 996 auf 417 612 Euro gestiegen sei. "Gefühlsmäßig haben wir schon gerechnet, dass es mehr wird und das auch eingeplant." Für die anstehenden Pläne und Aufgaben, wie die Ausweisung und Erschließung eines neuen Baugebietes, ein Update für den Bauhof und den Straßenausbau, brauche man jeden Euro.
Schlüsselzuweisungen für den Landkreis Tirschenreuth (in Euro)
- Bärnau 1 018 284 (2020: 1 225 284)
- Brand 93 472 (223 520)
- Ebnath 659 964 (649 276)
- Erbendorf 1 806 884 (1 891 724)
- Falkenberg - (-)
- Friedenfels 500 608 (585 596)
- Fuchsmühl 608 892 (758 236)
- Immenreuth 736 008 (780 100)
- Kastl 417 612 (224 996)
- Kemnath - (-)
- Konnersreuth 751 144 (747 672)
- Krummennaab 727 872 (793 348)
- Kulmain 1 044 704 (1 092 140)
- Leonberg 467 292 (463 444)
- Mähring 772 952 (723 456)
- Mitterteich 1 889 972 (2 009 200)
- Neualbenreuth 606 544 (602 056)
- Neusorg 607 076 (635 292)
- Pechbrunn 580 048 (630 036)
- Plößberg - (-)
- Pullenreuth 450 512 (542 450)
- Reuth b. Erbendorf 607 656 (701 384)
- Tirschenreuth - (-)
- Waldershof - (30 808)
- Waldsassen 1 279 504 (2 022 112)
- Wiesau 1 604 732 (1 584 008)
- Für 2021 erhält der Landkreis Tirschenreuth 9,21 Euro, 2020 waren es noch 12,18 Millionen Euro.
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