Einen umfangreichen Tätigkeitsbericht legte der Erste Vorsitzende der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft, Christian Ferstl, während der Jahreshauptversammlung des Vereins im Gowerlhof in Rothenbürg vor. Den Höhepunkt des Rückblicks bildete die Juni-Reise einer neunköpfigen Delegation der Schmeller-Gesellschaft zu den „Laimpachtaler Zimbarn“.
Der Einladung zu den Europa-Gesprächen war man gerne ins Welschtiroler Brandtal gefolgt. Hintergrund waren die Forschungen von Johann Andreas Schmeller um das Jahr 1844, als er diese südlichste aller deutschen Sprachinseln auf einem Maulesel bereiste.
Preisgeld von 2000 Euro
Der Förderpreis der Schmeller-Gesellschaft wurde im Frühjahr an den Gymnasiasten Simon Emlinger vom St.-Gotthard-Gymnasium in Niederalteich für den Beitrag „Der Dialekt des Deggendorfer Stadtteils Seebach“ vergeben. Ende März wurde der Schmeller-Preis für das Jahr 2023 ausgeschrieben. Bisher liegt erst eine Bewerbung für die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro vor. Bis zum 31. Dezember diesen Jahres sei noch Zeit sich zu bewerben. Der Preis wird alle drei Jahre vergeben.
Stolz war Ferstl darauf, dass die Schmeller-Gesellschaft ein Thema der diesjährigen Abiturprüfung war: „Das zeigt uns eine gewisse Bekanntheit und auch eine wachsende Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit." Im September wurden auch die Jahrbücher der Jahre 2019/20 nach langer Verzögerung versendet. Bei der Doppelausgabe handelt sich um die Arbeit des Tirschenreuthers Dr. Werner Winkler. Der hatte bereits im Jahr 1989 zwei Bände zum Briefverkehr von Johann Andreas Schmeller veröffentlicht, mit der Doppelausgabe würde er jetzt umfangreiches, neues Material vorlegen. Im Jahr 2023 sollen die Jahrbücher 2021 und 2022 erscheinen.
"Schmeller undercover"
Nächstes Jahr werde endlich auch mit der systematischen Erfassung des Buchbestandes der Schmeller-Stube durch Manfred Sailer begonnen. Michael Bischoff wird zukünftig das Layout der Schmeller-Jahrbücher übernehmen. Dazu soll im kommenden Jahr auch der Internet-Blog „Schmeller undercover“ unter Federführung von Dr. Peter Kaspar installiert werden.
Die anstehenden Neuwahlen des Vorstands gingen problemlos über die Bühne. Das bewährte Team wurde einstimmig wiedergewählt. Dabei brauchten auch zwei Vorstandsmitglieder nicht gewählt werden. Laut Satzung ist Franz Stahl als Bürgermeister der Stadt Tirschenreuth automatisch der Zweite Vorsitzende und Beate Heinrich kümmert sich als Kraft der Stadtverwaltung um die Finanzen. Neu dazu kamen Manfred Sailer als Zweiter Schriftführer und Michael Bischoff und Dr. Anthony R. Rowley als Kassenprüfer.
Steigbügel für weitere Forschung
Doktorand Felix Rosentreter von der Uni in Augsburg referierte zum literarischen Werk von Johann Andreas Schmeller. Schmeller hat auch Gedichte, zwei epische Aufsätze und gar drei Dramen geschrieben. Allerdings ist nur ein Drama je gedruckt worden, „Die Ephesier“. Sein Stück „Luitpold“, geschrieben zum 25. Thronjubiläum von König Max Josef im Jahr 1824, wurde vom Intendanten Stich allerdings als „nicht aufführbar“ bezeichnet. Rosentreter sei dabei, die literarischen Arbeiten Schmellers zu edieren, sie also zu sammeln, zu dokumentieren und herauszugeben. „Diese Arbeit kann dann ein Steigbügel für weitere Forschungsarbeit sein, die dann die einzelnen Stücke auch interpretieren kann“, sagte der Referent.
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