Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) hat in ihren Einsatzrucksack nicht nur Pflaster und Verband, sondern vor allem Taschentücher, ein Grablicht und auch kleine Spielsachen. Die Kriseninterventionshelfer helfen Menschen in Notfall- und Ausnahmesituationen. Fachdienstleiter Edwin Ulrich des Kreisverbandes Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) bekommt nun qualifizierte Unterstützung: Eileen Fiddelke und Daniele Hofmann verstärken das Team.
Insgesamt zehn Kriseninterventionshelfer und vier Praktikanten sind derzeit ehrenamtlich in dem anspruchsvollen Fachdienst tätig. Sie werden alarmiert, wenn Angehörige und unverletzte Beteiligte am Unfallort psychosoziale Hilfe benötigten, vor allem bei Schwerverletzten und Todesfällen. Ebenso kommen sie bei Katastrophen, Großschadenslagen und größeren Unfällen für die Betreuung Unverletzter zum Einsatz.
Die PSNV hat die Aufgabe, frühzeitig die Auswirkungen psychischer Traumen bei direkt Betroffenen, Angehörigen oder Beteiligten, möglichst noch am Notfallort, durch entsprechende Maßnahmen zu reduzieren und erste Perspektiven zu schaffen. Sie ist daher im besten Fall eine gute Prävention gegen das mögliche Entstehen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Der Einsatz der Kriseninterventionshelfer erfolgt einmalig und ist auf einen bestimmen Zeitraum begrenzt. Anschließend übernehmen bei Bedarf andere Einrichtungen und Fachkräfte. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt meistens auf Anforderung des Rettungsdienstes durch die Integrierte Leitstelle. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Begleitung der Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten.
Vor über elf Jahren wurde das "KIT" (Kriseninterventionsteam) im BRK Kreisverband Tirschenreuth gegründet. Seitdem der ersten Stunde sind bereits Hans Feil und Michael Meyer im Einsatz. Die Ausbildung der Kriseninterventionshelfer baut auf der Helfergrundausbildung des BRK auf, zu der unter anderem der Grundlehrgang Sanitätsdienst zählt.
Eileen Fiddelke und Daniela Hofmann, beides erfahrene Rettungsassistentinnen, haben die Qualifikation kürzlich abgeschlossen und ergänzen nunmehr das Team. Die Fachleute arbeiten intensiv mit der Notfallseelsorge im Landkreis Tirschenreuth zusammen, die von den evangelischen und katholischen Seelsorgern unter Koordination von Sabine Schiml übernommen wird.
Info
Wer nach einem traumatischen Ereignis Hilfe der PSNV oder Notfallseelsorge benötigt, kann ich jederzeit über den Notruf 112 melden, appelliert Fachdienstleiter Edwin Ulrich. Wer sich für die Arbeit der PSNV interessiert und sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich in der Servicestelle Ehrenamt des BRK Kreisverband Tirschenreuth unter Telefon 09631/22 22 melden.



















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