Besser hätte das Wetter nicht sein können für die Veranstaltung "Ein Sommerabend mit Tanzen und Singen am See" der Kreisheimatpfleger. Die Terrasse des Seerestaurants im Fischhofpark bot eine wunderbare Kulisse für den Abend im Freien. Das Volkstanzensemble unter der Leitung von Victor Ehlscheidt am Akkordeon, Wolfgang Trottmann an der Posaune und Bernhard Stock an der Tuba/ Bass spielten zum Tanz auf.
Sie boten flotte Polkas, schwungvolle Walzer und Mazurkas, einen ruhigen "Rheinländer" sowie "Boarische" und "Zwiefache", die im letzten Jahr zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurden. Ein Ball oder Tanzabend beginnt traditionell auch immer mit einer festlichen Polonaise oder eben mit einem Auftanz. Zur Marschmelodie gibt es diverse Formationen, bei denen die Tänzer sich gegenseitig vorstellen. Traditionell folgt der Polonaise dann ein langer Walzer - somit ist der Tanzabend eröffnet. Und die Tirschenreuther tanzten auch fleißig mit.
Interessierte Zuschauer
Einige Neugierige, die erst einmal von Weitem zusahen, wagten sich dann doch näher an das Geschehen heran. Auf das Tanzen allerdings ließen sie sich nicht recht ein. Sie genossen es lieber, den aktiven Tänzern zuzusehen oder die eine oder andere Melodie mitzusummen. In den Tanzpausen, beim Singen altbekannter Volkslieder wie "Die Gedanken sind frei" oder "Horch was kommt von draußen rein" oder auch Dialektlieder wie "Howe mei Haisal in Wold" oder "Heint scheint da Mou sua schöi" oder Lieder der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit ("Wahre Freundschaft", "Fein sein beinander bleibn") stimmten die Zuschauer gerne mit ein und freuten sich sichtlich, dabei sein zu können.
Der Abend endete mit einem Familienwalzer, ein Wechseltanz am Schluss, wo es noch einmal mit jedem Tänzer zum Tanz und zur Verabschiedung kommt. Den Schlusspunkt bildete dann ein Reigen zum Lied "Ade zur guten Nacht", dem sich schließlich alle Gäste anschlossen, und mit dem Lied "Kein schöner Land" ging ein wundervoller Abend am See zu Ende.
Die Heimatpflege des Landkreises und andere Organisationen, die sich im Laufe der Jahre in den einzelnen Regionen im Landkreis gebildet haben, sehen es als ihre Aufgabe, den traditionellen Tanz für jedermann zu erhalten und weiterzugeben, was in anderen Regionen Bayerns längst wieder in den Jahreskreis des Brauchtums aufgenommen worden ist. Faschingstänze, Maitänze, Tanzabende zur Sonnenwende, Kirwatänze als gesellschaftliches Ereignis gehören an vielen Orten wieder zur Normalität.
Nächster Tanz-Termin
An solchen Abenden spielen meist lokale Musikgruppen zum Tanz auf. Es beweist, dass kleine Blasmusikbesetzungen eine gute Tanzmusik bieten können. Darum zitieren die Veranstalter gerne die Worte des Heiligen Augustinus "Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen" und laden zum nächsten "offene Tanzen" am 15. September als Kirchweihtanz auf der Burg Falkenberg ein.
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