"Wir wollen auf jeden Fall die Geburtsstation erhalten", gab Landrat Roland Grillmeier bei der Debatte um den Kreishaushalt eine Marschrichtung vor. "Wir haben die Zusage, dass wir sie dieses Jahr weiterführen dürfen und werden darum werben, dass die Leute uns vertrauen." Massiv wolle man sich für den Erhalt der Krankenhaus-Standorte Tirschenreuth und Kemnath sowie der Geriatrie Erbendorf einsetzen, versprach er. "Das wird spannend", blickte er auf die geplante Neustrukturierung durch verschiedene Versorgungsstufen und äußerte die Befürchtung, dass nur noch Unikliniken "was zählen".
Veränderungen werde es unbestritten geben müssen. Aber das System könne beispielsweise nur mit einer Notaufnahme in Weiden für die ganze Region nicht funktionieren. In die gleiche Kerbe schlug Bernd Sommer (CSU), der "ein zentrales Haus in 45 Minuten Entfernung" befürchtete.
SPD-Sprecher Uli Roth wollte etwas Druck aus der Debatte nehmen: "Noch ist gar nichts Gesetz, was Karl Lauterbach plant", warb er um einen sachlichen Diskurs. Dass das Gesundheitssystem nicht bleiben könne, wie es ist, sei jedem klar. Außerdem sei die Krankenhausplanung Ländersache, da müsse auch der bayerische Gesundheitsminister Farbe bekennen.
Roth forderte einen Fachausschuss im Kreistag, um Themen der medizinischen Versorgung zu stärken. Man habe genügend Ausschüsse und müsse sie nur entsprechend nutzen, konterte Landrat Grillmeier. "Ob Krankenhausplanung wirtschaftlich auskömmlich ist, wird im Bund festgelegt", meinte Matthias Grundler (Zukunftsliste). Dass Politik dort eher durch die Großstadtbrille gemacht werde, verheiße eher Ärger als Rückenwind.
Einen finanziellen "Sicherheitspuffer" für einen dauerhaften Betrieb der im Landkreis verbliebenen Krankenhäuser regte Grünen-Sprecher Josef Schmidt an. Anlass zur Sorge sah Hans Klupp (Freie Wähler) durch die Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium. Besonders der Landkreis Tirschenreuth müsse um seine Krankenhäuser kämpfen. Wenn das überhaupt gelinge, sei es mit großen finanziellen Belastungen verbunden: "Im Haushalt fehlen jedoch Rückstellungen und es fehlen die notwendigen finanziellen Spielräume."
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