Die Nachfolgerin stammt aus Baden-Württemberg und ist in Oberfranken daheim. Privatdozentin Dr. Alexandra Barthmann übernimmt, wenn alles planmäßig läuft, zum Jahreswechsel die Leitung der Klinik für Traumatologie, Spezielle Chirurgie und Endoprothetik. "Hier in Tirschenreuth habe ich außergewöhnliche Strukturen vorgefunden, die alle Voraussetzungen für Spitzenmedizin in unserem Bereich bieten", freute sie sich auf ihr neues Arbeitsumfeld.
Prokurist Manfred Tretter hieß im Namen der Kliniken Nordoberpfalz die neue Chefärztin willkommen. Ihr Wechsel nach Tirschenreuth sei ein großer Beitrag, den Standort zu sichern. "Vor einiger Zeit war hier ein normales Krankenhaus der Grundversorgung. Nachdem wir Professor Ascherl in seine Heimat Tirschenreuth zurückgeholt haben, ist hier eine hochspezialisierte Abteilung mit überregionalem Einzugsgebiet entstanden", sagte er und dankte dem Team für die Aufbauleistung.
"Es war eine Pickelarbeit", unterstrich Ärztlicher Direktor Dr. Thomas Egginger die "extreme Herausforderung". In vier Jahren habe Ascherl mit seinen Leuten ein Werk geschaffen, das seinesgleichen suche: "Heute bieten wir hier ein Spektrum der Maximalversorgung. Wir haben uns etwas umgeschaut in Deutschland. Es gab nicht viele, denen wir die Nachfolge zugetraut haben - Ihnen trauen wir das zu", wandte sich Egginger an die neue Chefärztin.
Auch Krankenhausleiterin Claudia Kost freute sich über die qualifizierte Nachfolge im stationären Bereich: "Ein großartiges Projekt wird weitergeführt." Wie die Klinikleitung mitteilte, wird Professor Ascherl ab 2019 seine Tätigkeit auf den ambulanten Bereich im Medizinischen Versorgungszentrum Stiftland gleich neben dem Krankenhaus konzentrieren. Außerdem will sich der 67-Jährige verstärkt um die Aus- und Fortbildung der Ärzte kümmern.
Rudolf Ascherl wünschte seiner Nachfolgerin viel Erfolg und gelegentlich einen Schutzengel, den man beim Operieren auch brauche. Er sei überzeugt, dass sie die Klinik gut weiterführe. "Leiten Sie die Mitarbeiter weiter gut an, die sich sehr aufgeopfert haben für dieses Projekt." Bürgermeister Franz Stahl hieß Alexandra Barthmann auch im Namen des Landkreises Tirschenreuth willkommen. Er verwies auf die aktuelle Diskussion um die Krankenhausstrukturen und die Schwierigkeit, Mitarbeiter zu finden. Es sei nicht leicht, alle ärztlichen Einrichtungen zu erhalten. Umso wichtiger sei das Personal: "Ein Krankenhaus lebt immer von den Menschen, die für die Menschen in der Region arbeiten." Viele Patienten sagten, "ich gehe zu Professor Ascherl" und nicht "ich gehe ins Krankenhaus Tirschenreuth".
Um mit den Leuten umzugehen, sei Bodenhaftung wichtig. Die sah Stahl bei Alexandra Barthmann gegeben und den Weg zur Zukunftssicherung des Krankenhauses geebnet. Die künftige Chefärztin mit Wohnort in Fichtelberg bekannte, mit Land und Leuten schon vertraut zu sein, auch mit dem Oberpfälzischen: "Ich verstehe alles, sprechen kann ich es nicht." Sie freue sich auf die Arbeit in Tirschenreuth. "Dass Professor Ascherl ambulant weiter dabei ist, ist mir besonders lieb." Barthmann äußerte sich zuversichtlich, trotz schwieriger Rahmenbedingungen zufriedene und gut versorgte Patienten zu haben. "Hier ist der Versorgungsauftrag regional, nicht primär ökonomisch." Im umgekehrten Fall würden sowohl das Krankenhaus als auch die Patienten verlieren.
Privatdozentin Dr. Alexandra Barthmann ist in Mannheim geboren und hat in Heidelberg studiert. Sie arbeitete von 2004 bis 2007 als Oberärztin an der Uniklinik Mannheim. Die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzweiterbildung "Spezielle orthopädische Chirurgie" leitete bis 2017 am Bezirksklinikum Obermain im oberfränkischen Ebensfeld die Klinik für Orthopädie, orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie. Dann wechselte sie an die Schön-Klinik Nürnberg-Fürth und fand jetzt in der Oberpfalz eine neue Herausforderung. Barthmann ist seit zwei Jahren mit einem gebürtigen Marktleuthener verheiratet und lebt in Fichtelberg.
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