Tirschenreuth
19.01.2022 - 13:37 Uhr

Stadtpfarrer kritisiert Umgang der Presse mit Voderholzer und Papst Benedikt

Heftige Kritik übte Stadtpfarrer Georg Flierl an der aktueller Berichterstattung über Bischof Voderholzer und Papst Benedikt. Bild: kro
Heftige Kritik übte Stadtpfarrer Georg Flierl an der aktueller Berichterstattung über Bischof Voderholzer und Papst Benedikt.

In seiner Predigt am Sonntag, zitierte Stadtpfarrer und Regionaldekan Georg Flierl Mutter Teresa von Kalkutta. Sie sei einmal von einem Journalisten gefragt worden, was sich in der Kirche alles ändern müsse. Sie gab dem Journalisten zur Antwort, „ändern müssen sie sich und ich mich“. Es liege an jedem Einzelnen, sich zu bessern und so die Kirche insgesamt besser zu machen. Es wäre ungeheuer viel gewonnen, wenn alle bei der Wahrheit blieben, innerhalb und außerhalb der Kirche. "Bei jeder Reform der Kirche geht es darum, dass wir alles daran setzen, zu tun, was Jesus uns aufträgt – und nicht irgendwer sonst."

In seiner Predigt ging Flierl auch darauf ein, dass Bischof Rudolf Voderholzer es nun schon zum wiederholten Male gewagt habe, das Prozedere des sogenannten „Synodalen Weges“ zu kritisieren. Der Bischof hatte dagegen protestiert, weil das Streitthema über die sogenannte „Genderschreibweise“ nicht auf der Tagesordnung der 3. Synodenversammlung gestanden habe, obwohl dies im Protokoll zur 2. Synodenversammlung festgehalten worden sei. "Er habe dagegen protestiert, dass das gegebene Versprechen nicht eingehalten worden sei, nicht mehr und nicht weniger."

„Nach meinem Empfinden ist es hier inzwischen so, dass nicht der, der das Falsche oder gar das Böse tut, der Böse oder Schuldige ist. Der Böse ist für manche Medien, die insbesondere die kirchenpolitische Meinung machen wollen, derjenige, der sich nicht alles bieten lassen will“, sagte Flierl anlässlich einer "boshaften" Mitteilung der Deutschen Presseagentur am 12. Januar. Die Kirche sei immer reformbedürftig. Entscheidend sei dabei, welche Kriterien gelten und wie die Reform aussehen solle. Eine Reform könne nur im Sinne Jesu und des Evangeliums durchgeführt werden, so Flierl.

Der Stadtpfarrer nahm auch zum aktuellen Thema um den ehemaligen Papst Benedikt XVI. Stellung, wo dieser von den sogenannten „Leitmedien“ hart kritisiert werde. Peter Seewald, der aufgrund seiner Begegnungen mit Benedikt XVI. bei der Erstellung seiner Interview-Bücher wieder in die katholische Kirche eingetreten sei, habe hier dieser Tage klar Stellung bezogen. Seewald sehe in den medialen Attacken gegen Papst Benedikt XVI. den Versuch, den früheren Papst anzuklagen, unabhängig von Fakten und Untersuchungsergebnissen. Ihn überrasche die reißerische Aufmachung der Geschichte und die offen manipulative Darstellungsweise. Josef Ratzinger sei nie bereit gewesen, die Grundlagen der katholischen Kirche dem Zeitgeist zu opfern. "Das Kalkül mancher Medien sei aber, egal, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht – irgendetwas wird schon hängen bleiben“.

 
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