Tirschenreuth
27.12.2018 - 10:21 Uhr

Tim Sommer (11) schnitzt seit fünf Jahren Krippenfiguren

Der elfjährige Tim Sommer hat für seine Altersklasse ein ganz besonderes Hobby. Er ist Krippenschnitzer. Mit sechs Jahren ist er eingestiegen. Bei der großen Krippenschau im Museumsquartier Tirschenreuth sind seine Werke zu sehen.

Tim und sein Vater Christian beim Aufbau der Krippe im Museumsquartier. Bild: tr
Tim und sein Vater Christian beim Aufbau der Krippe im Museumsquartier.

Kürzlich hat der "Neue Tag" Robert Schneider, der mit 90 Jahren der älteste aktive Schnitzer der Tirschenreuther Krippenfreunde ist, vorgestellt. Das Pendant dazu ist der elfjährige Tim Sommer, der seine Schnitzerkarriere mit sechs Jahren begonnen hat.

Dinosaurier und Löffel waren es anfangs. Bis er mit seinen Eltern auf diversen Weihnachtsmärkten unterwegs war und glänzende Augen bekam, als er dort Krippen und die dazugehörigen Figuren sah. "So eine will ich auch", sagte er zu seinem Vater Christian.

In Museumsnacht infiziert

"Warum machst du dir denn nicht selber eine?", fragte der Papa seinen Filius. Er kaufte für Tim eine Grundausstattung an Schnitzerwerkzeug und von da an war der junge Mann mit Begeisterung dabei. Bei der Museumsnacht 2015 waren auch die Tirschenreuther Schnitzer im Museumsquartier (MQ) vor Ort und zeigten, wie aus einem klobigen Holzklotz eine filigrane Krippenfigur wird. Tim stand da und sah stundenlang fasziniert zu. Das fiel Günter Stammwitz auf. Der gab ihm ein Messer und sagte: "Versuch es doch einmal."

Tirschenreuth20.11.2018

Das klappte gleich ganz gut und den Dienstag darauf ging Tim ins Missionshaus St. Peter, wo die Schnitzer ihr Domizil haben und sich einmal in der Woche zum Arbeiten treffen. Seither hat Tim kaum gefehlt und ist das jüngste Mitglied im Verein der Krippenfreunde. Bei der diesjährigen großen Krippenausstellung im MQ geht für ihn ein Traum in Erfüllung. Im Pädagogikraum ist seine eigene Krippe zu bewundern.

Wege aus Sand

90 mal 60 Zentimeter misst sie und ist mit Stall und 15 Figuren bestückt. Im Original ist die Krippe 2 mal 2,50 Meter groß und steht an Weihnachten im Wohnzimmer der Sommers. Der Stall seiner Krippe ist aus Holz gefertigt, genauso wie einige Bäume. Moos bildet die Landschaft. Wege sind mit Sand angelegt. Ein Jahr hat Tim gebraucht, um die Grundausstattung an "Mannla" für seine Krippe zu fertigen. Heute bevölkern seine Krippenlandschaft neben den Hauptfiguren – Maria, Josef, Jesuskindlein, Ochs und Esel – auch ein Hirte, ein kniender Wanderer, die Heiligen Drei Könige, ein Kamel und fünf Schafe.

Tims Figuren sind nicht gefasst. "Ich mag lieber das natürliche Lindenholz und schleife meine Figuren auch nicht aalglatt", erklärt er fachmännisch seine Vorliebe für etwas gröbere Exemplare.

Wenn er nicht schnitzt, ist Tim gerne in der Natur unterwegs. Vor allem das Klettern hat es ihm angetan, was er künftig auch im Verein machen will. Bleibt neben der Schule und seinen Hobbys noch Zeit übrig, liest er gerne.

Tim Sommer hat seine Landschaftskrippe für die Ausstellung im Museumsquartier verkleinert. Bild: tr
Tim Sommer hat seine Landschaftskrippe für die Ausstellung im Museumsquartier verkleinert.
Günter Stammwitz hat den jungen Mann schon bei der Museumsnacht 2015 eingeladen bei den Krippenschnitzern mitzumachen. Bild: tr
Günter Stammwitz hat den jungen Mann schon bei der Museumsnacht 2015 eingeladen bei den Krippenschnitzern mitzumachen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.