In Tirschenreuth gibt es keinen Stillstand, ganz im Gegenteil. Das war der Tenor bei einem Informationsabend, bei dem Dr. Robert Leiner von der IQ-Projektgesellschaft aus München im Rathaussaal eine weitere Auflage des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) vorstellte. Neben rund 30 Interessierten war auch Regina Harrer von der Regierung der Oberpfalz gekommen. Wortmeldungen von Bürgern gab es keine.
Bürgermeister Franz Stahl betonte, dass sich die Planung der Stadtentwicklung wie ein roter Faden durch die letzten Jahre bewege. Vieles sei schon erfolgreich umgesetzt worden. Beste Beispiele seien dafür die Sanierung des Marktplatzes, der Fischhofpark und die Fronfeste. Nun sei ein weiteres Stadtentwicklungskonzept erarbeitet worden. Dazu habe es verschiedene Workshops gegeben, die von Dr. Robert Leiner und Architekt Rainer Heinz begleitet wurden. Dabei sei sehr fair und sachlich miteinander umgegangen worden, sagte der Bürgermeister. Es seien die Defizite, aber auch die Stärken erarbeitet worden.
Die beiden Vertreter der Projektgesellschaft stellten anschließend das Entwicklungskonzept vor, das am 10. April vom Tirschenreuther Stadtrat final behandelt werden soll. Robert Leiner betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Tirschenreuth, die nun schon zwei Jahrzehnte andauere. „Die Kooperationsbereitschaft von Tirschenreuth ist eine große Stärke, anders als in manch anderen Kommunen. Deshalb ist Tirschenreuth auch bei der Umsetzung sehr schnell!“
Die erarbeiteten Ergebnisse seien vorzeigenswert, beurteilte Leiner die neue Auflage des Entwicklungskonzeptes. Der Fokus sei dabei auf den Altstadtbereich als kulturhistorisches Erbe gelegt worden. Wichtig sei eine funktionsfähige Altstadt. Bei persönlichen Erkundungen sei erkannt worden, dass noch viele Gassen sanierungsbedürftig sind und so manche Gebäude leer stehen.
Leiner betonte: „Kernaufgabe ist es, die Altstadt zu sanieren.“ Dazu zähle auch, Wohnungen in der Altstadt zu vermarkten. Bei einer Bürgerbefragung habe man zudem festgestellt, dass das gastronomische Angebot inklusive Außengastronomie mit Biergärten für viele Bürger nicht zufriedenstellend sei. Dies gelte auch für den Geschäftsstandort in der Stadtmitte.
Es habe aber auch Lob gegeben, etwa für das Erscheinungsbild des Marktplatzes. Auch die Parkplatzsituation, dank des Großparkplatzes, sei sehr zufriedenstellend. Problematisch sei der demografische Wandel, zumal die Zahl der Geburten in den nächsten 15 Jahren wohl weiter zurückgehen werde. Umso wichtiger sei die richtige Resilienz, erklärte Dr. Leiner: „Resilienz entsteht, wenn Innovationsfähigkeit und Handlungsfähigkeit Hand in Hand gehen. Indem wir beide Fähigkeiten entwickeln, können wir auf Veränderungen nicht nur reagieren, sondern unser wahres Potenzial entfalten, das in der Kunst liegt, Wandel zu gestalten!“
Bürgermeister Franz Stahl erkannte in den dargestellten Einzelmaßnahmen ein breites Feuerwerk an Projekten, die bereits laufen oder noch anstehen. Um die Ziele zu erreichen, brauche man Zeit: „Stadtentwicklung ist kein 100-Meter-Lauf, sondern ein Marathon – ein fortlaufender Prozess." Die Bürger rief er zur weiteren Mitarbeit auf: „Wenn Sie Vorschläge haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung!“
Tirschenreuther Isek
- Dokumentation der räumlichen und sozialen Entwicklungsvorstellung für eine Stadt
- Maßnahmenkatalog, Projekte und Aktivitäten zur Realisierung des Zukunftsbildes
- Erstauflage des Isek 2006
- Fortschreibung 2014
- Dritte Auflage seit 2022 in Arbeit
- Bereits umgesetzte Projekte sind etwa "Leben Plus" oder Fischhof- und Mühlbachpark
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