Es sollte ein unbeschwerter Abend werden: Zwei Freunde gehen an Ostern 1934 in Tirschenreuth spontan auf Kneipentour. Trotz der schwierigen Lebensumstände, die in den 1930er-Jahren in der Oberpfalz vorherrschen, wollen sie sich an diesem Wochenende die Laune nicht verderben lassen. Zwar sind die Männer eigentlich nach Tirschenreuth gekommen, um nach Arbeit zu suchen, doch jetzt ziehen sie lieber von Wirtshaus zu Wirtshaus. Das Bier wärmt nicht nur die Kehlen, sondern erhitzt auch die Gemüter. Ein Streit eskaliert, einer zückt ein Messer. Wenige Minuten später ist ein Stadtoberhaupt tot – und das Leben des Täters nimmt im vorherrschenden NS-Regime eine Wendung, die auch ihn zum Opfer werden lässt.
Mit diesem spannenden Fall feiert das neue True-Crime-Format „Crime Daheim“ von Oberpfalz-Medien Premiere. Am Sonntag, 18. Mai, um 10.30 Uhr gibt es die erste Podcast-Folge live auf dem Marktplatz in Tirschenreuth zu hören. Beim Oberpfalztag nimmt Redakteurin Steffi Kraus die Zuhörer mit auf Spurensuche und präsentiert auf der Bühne eine Stunde lang die Ergebnisse ihrer Recherchen. Für die für den Fall notwendige Expertise rund um die Zeit des Nationalsozialismus sorgt außerdem ein besonderer Gast: Professor Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und Direktor des Zentrums für Erinnerungskultur an der Universität Regensburg, wird die Umstände rund um die Erzählung einordnen und bisher offene Fragen klären.
Verworrener als es zunächst scheint
Denn: Dieser Fall ist bedeutend komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Er eröffnet gleich mehrere Dimensionen, die exemplarisch für die Verbrechen und die Willkür der Nationalsozialisten stehen – und wie sie mit ihrer Weltanschauung die Biografien vieler zerstörten. Für die Besucher des Oberpfalztags gibt es neben einer spannenden Geschichte auch noch eine Überraschung auf der Bühne. Und: Am Ort der Aufnahme, dem Marktplatz in Tirschenreuth, kommen die Zuhörer dem Tatort näher, als sie es vielleicht für möglich halten.
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