Das 1996 gegründete Unternehmen Acrysign in der Einsteinstraße im Gewerbegebiet Ost hat schon bessere Zeiten gesehen. Aktuell ist das Material der Firma, hochqualitative Kunststoffe und Acrylglas, bei Planern und Architekten etwas aus der Mode. Sie bevorzugen natürliches Material, wie Holz. Deshalb nahmen die Aufträge in den vergangenen Jahren mehr und mehr ab, sagt Geschäftsführer Andreas Szak. Von ursprünglich 40 Mitarbeitern musste der Tirschenreuther auf 10 Angestellte reduzieren. Auch einige Maschinen hat er verkauft. "Das Problem ist, dass unser Kunststoff mit Plastiktüten verglichen wird. Aber unser Produkt ist zu 100 Prozent recyclebar", klagte der Unternehmer bei einem Besuch einer SPD-Delegation.
Über die Herausforderungen in der Kunststoff- und Acrylglasverarbeitung informierten sich die SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl, Bezirksrätin Brigitte Scharf, SPD-Landratskandidat Thomas Döhler und Vertreter des SPD-Ortsvereins Tirschenreuth.
Gerade die unkomplizierte Verarbeitung der Acrylglaspatten sorge für eine große Palette an Einsatzmöglichkeiten, so der Geschäftsführer. Vorteile seien das geringe Gewicht und die Stabilität des Materials. In den transparenten Kunststoff könne man verschiedenste Materialien wie Zweige, Kronkorken oder Federn einbetten. Die Platten werden in einem speziellen Ofen unter Druck und 110 Grad Hitze verschmolzen, verpresst und nach Bedarf geformt. So entstehen etwa individuelle Leuchten, Tresenverkleidungen, Möbel oder andere Gebrauchsartikel. Besonders gefragt seien die Acrylglasplatten als Blickfang in der Raumgestaltung in der Hotellerie, Gastronomie oder im Wellness-Bereich. Zu den Kunden des Tirschenreuther gehören Adidas, Swarovski, Hamm oder das Sibyllenbad.
Dass der Mark trotz der Vorteile des Materials rückläufig ist, erstaunte die Besucher sehr. "Die Flexibilität Ihres Portfolio zeichnet sie aus", bescheinigte ihm Karl. "Mittelständische Unternehmen wie Ihres sind das Rückgrat unserer Wirtschaft." Szak sprach als weiteren Punkt die Unternehmenssteuer an. Hier versprach Karl, sich diesem Thema mehr zu widmen. Mit einer Führung durch die Fertigungshallen endete das Infogespräch.
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