Tirschenreuth
30.01.2019 - 19:47 Uhr

Viele Milchviehhalter im Landkreis geben auf

Die Zahl der Milchviehhalter im Landkreis nimmt weiter ab. Seit dem Jahr 2000 haben 40 Prozent das Handtuch geworfen. Insider gehen davon aus, dass noch viele weitere hinzukommen.

In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege. Bild: exb
In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege.

Beim Laufstalltag des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Tirschenreuth in der "Petersklause" in Großbüchlberg informierte Behördenleiter Wolfgang Wenisch die Landwirte, dass die Antragstellung nach dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (Kulap) seit dem 7. Januar wieder möglich ist. Weiter gab er bekannt, dass der Pflanzenbauabend am 13. Februar in Kötzersdorf stattfindet. Der VlF plant zudem einen Kinoabend am 18. Februar und eine Lehrfahrt im Mai.

Zahlen präsentiert

Wenisch beleuchtete auch die strukturelle Entwicklung in der Milchviehhaltung im Landkreis Tirschenreuth. Seit dem Jahr 2000 haben die Milchviehbetriebe demnach um etwa 40 Prozent auf knapp 570 abgenommen. Wenn dieser Trend anhalte, könne es sein, dass es im Jahr 2035 nur noch etwa 300 Milchviehhalter im Landkreis gebe. Die Zahl der Milchkühe habe seit 2000 nur geringfügig abgenommen, so Wenisch.

Der Organisator des Tags, Manfred Zintl, beleuchtete die einzelbetriebliche Investitionsförderung für das Jahr 2018. Fahrsiloanlagen und Güllegruben sind demnach weiterhin von der Förderung ausgeschlossen. Dabei wurde deutlich, dass es zuletzt nur wenige geförderte Maßnahmen gab. Als Gründe nannte Zintl die reduzierte Förderhöhe sowie die sehr hohen Antragszahlen in den Jahren seit 2010. Alle Anträge würden hinsichtlich ihrer Auswahlkriterien bepunktet; Anträge die für das festgesetzte Budget die erforderliche Punktzahl nicht erreichten, würden abgelehnt. Zintl: "Die EU will bei begrenzten Mitteln nur die besten Projekte fördern." Des Weiteren betonte Zintl, dass zur Antragstellung immer eine Baugenehmigung vom Landratsamt vorhanden sein müsse.

Wolfgang Willutzki, Bauberater vom Fachzentrum Rinderhaltung Münchberg, stellte in seinem Vortrag die neue Anlagenverordnung zum Bau und Betrieb von Jauche-, Gülle- und Sickersaftanlagen (JGS-Anlagen) vor, die im August 2017 in Kraft getreten ist. Alle bisherigen Regelungen des anlagenbezogenen Gewässerschutzes, die es auf Landesebene gab, seien nun durch die bundeseinheitliche "Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)" ersetzt worden. Die Umsetzung dieser Verordnung werde durch die "Technischen Regeln für wassergefährdende Stoffe (TRwS)" konkretisiert.

Florian Frank, Landtechnikberater vom Fachzentrum Rinderhaltung Münchberg, ging auf die technischen und baulichen Umsetzungen der neuen Verordnung ein und beantwortete Fragen zur Lagerkapazität, zum ordnungsgemäßen Betrieb, dem optimalen Standort und den verschiedenen Ausführungen beim Bau.

System ist entscheidend

Marion Höcht, Geschäftsführerin des Maschinen- und Betriebshilfsrings Tirschenreuth, beleuchtete die "Arbeitswirtschaft im wachsenden Milchviehbetrieb". Der Bedarf an Arbeitskräften sei vorrangig abhängig vom System, erläuterte sie. Deswegen sei es für den landwirtschaftlichen Betrieb wichtig zu wissen, wie viele Kräfte für die Arbeit auf dem Betrieb nötig seien. Der Maschinenring könne helfen, die Betriebe zu unterstützen und zu entlasten. Sei es durch qualifizierte Beratung oder durch die Unterstützung mit Personal.

Am Nachmittag ging es für die große Gruppe an interessierten Landwirten zum Betrieb Purucker GbR in Burggrub bei Krummennaab. Hier konnten die Teilnehmer Geräte zur Liegeboxenpflege im Laufstall unter die Lupe nehmen. Dazu hatten Landtechnikfirmen aus der Region Fabrikate von verschiedenen Herstellern mitgebracht. Nach der Vorstellung gab es auch einen Praxistest.

In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege. Bild: exb
In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege.
In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege. Bild: exb
In Burggrub informieren sich die Teilnehmer über Geräte zur Liegeboxenpflege.
 
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