Tirschenreuth
16.05.2024 - 14:12 Uhr

Viertes Breitbandausbauverfahren für Tirschenreuth betriebsfertig

Nummern eins bis drei sind schon lange abgeschlossen, Nummer vier kann nun an den Start gehen: Die Breitbandausbauverfahren in Tirschenreuth schreiten voran. Und das fünfte steht auch schon in den Startlöchern.

Bürgermeister Franz Stahl (Vierter von links) mit Susi Bisping (Dritte von rechts) sowie Rebaz Tofik (Projekt team bisping & bisping), Susan Bauer (Projektleitung bisping & bisping), Stadtkämmerer Harald Eckstein, Eduard Maier von der Breitbandberatung Bayern, Bauamtmitarbeiterin und städtische Projektleiterin Regina Zahn und Robertas Rubezius von der TB Services GmbH (von links) bei der Inbetriebnahme des Glasfasernetzes. Im Hintergrund ist der sogenannte „Point of Presence“, das Herzstück der im vierten Breitband-Verfahren verlegten Leitungen, zu sehen. Bild: Stadt Tirschenreuth/exb
Bürgermeister Franz Stahl (Vierter von links) mit Susi Bisping (Dritte von rechts) sowie Rebaz Tofik (Projekt team bisping & bisping), Susan Bauer (Projektleitung bisping & bisping), Stadtkämmerer Harald Eckstein, Eduard Maier von der Breitbandberatung Bayern, Bauamtmitarbeiterin und städtische Projektleiterin Regina Zahn und Robertas Rubezius von der TB Services GmbH (von links) bei der Inbetriebnahme des Glasfasernetzes. Im Hintergrund ist der sogenannte „Point of Presence“, das Herzstück der im vierten Breitband-Verfahren verlegten Leitungen, zu sehen.

Mit dem vierten Breitbandausbau-Verfahren holt die Stadt Tirschenreuth die als "weiße Flecken" bezeichneten unterversorgten Haushalte ans Glasfasernetz. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und das betriebsfertige Netz konnte offiziell seiner Nutzung übergeben werden, wie die Stadt mitteilt.

Vor rund zweieinhalb Jahren hatte die Stadt Tirschenreuth demnach einen Vertrag zur Breitbandversorgung mit dem Netzbetreiber bisping & bisping aus Lauf an der Pegnitz geschlossen. Bei den Tiefbauarbeiten seien seither rund 120 Kilometer Leerrohre und rund 77 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden. "Mein großer Dank für die geleistete Arbeit gilt den beteiligten Unternehmen sowie der städtischen Verwaltung, für die die umfangreiche und großflächige Baumaßnahme ein großer Kraftakt war", wird Bürgermeister Franz Stahl in der Mitteilung zitiert.

Die 96 im Bundesprogramm förderfähigen Adressen verteilen sich laut Mitteilung auf die Ortsteile Gebhardtshöhe, Großklenau, Haidhof, Hendlmühle, Höfen, Holzmühle, Mooslohe (teilweise), Pilmersreuth am Wald, Pilmersreuth an der Straße (teilweise), Rosall, Rothenbürg (teilweise), Tröglersreuth, Wondrebhammer und weitere Einzelgehöfte.

Immer schneller

Die "weißen Flecken" seien im Vorfeld als unterversorgt definiert worden, da sie mit Internetgeschwindigkeiten von weniger als 30 Mbit pro Sekunde im Download versorgt gewesen seien. Den mit Glasfaser bis in die Gebäude erschlossenen Haushalten stehen nun Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit pro Sekunde zur Verfügung.

"Die Netze wurden als zukunftsfähige ‚FTTB/H-Netze‘ aufgebaut, bei denen die Glasfaserkabel bis in die Gebäude führen", so Johannes Bisping, Geschäftsführer von bisping & bisping. Die NGA-Netze versorgen die Kunden je nach Tarifwahl nun mit 100, 300 oder 1000 Mbit pro Sekunde. Für Gewerbebetriebe stehen Übertragungsraten bis zu 100 Gbit/s zur Verfügung. Vor Kurzem wurde das Netz des vierten Ausbauvorhabens in Tirschenreuth offiziell seiner Nutzung übergeben. Für die Investition von 6,9 Millionen Euro in das Telekommunikationsnetz erhält die Stadt Tirschenreuth rund 3,4 Millionen Euro vom Bund sowie rund 2,6 Millionen Euro vom Freistaat Bayern als Förderung.

Verfahren 1 bis 4

Wie Kämmerer Harald Eckstein auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien berichtet, sind die ersten beiden Breitbandausbauverfahren von Telekom und Vodafone in den Jahren 2015 bis 2016 beziehungsweise 2017 bis 2019 ähnlich verlaufen – damals sei der Ausbaustandard jedoch ein anderer gewesen: Die Glasfaser wurde nämlich vom Hauptverteiler in die Verzweiger vor Ort verlegt und dann über die vorhandenen Kupferleitungen zu den Häusern: "FTTC" ("Fiber to the Curb") hieß dieses Verfahren. Breitbandausbauverfahren Nummer drei wurde aus "Unwirtschaftlichkeit" zugunsten des nun abgeschlossenen vierten Verfahrens aufgegeben. Letzteres wurde eben als "FTTB" ("Fiber to the Building") ausgebaut: Das Glasfasernetz wurde bis zu den Häusern verlegt.

Wie Eckstein weiter mitteilt, wurde am Donnerstag nun der Vertrag für das Breitbandausbauverfahren 5 (GlasfaserPlus/Telekom) unterzeichnet. Darin enthalten sind Ortschaften, die in den ersten beiden Verfahren schon dabei waren – sprich, dort wird Glasfaser nun bis in die einzelnen Gebäude hinein verlegt. Bis 2027 soll dieses Breitbandausbauverfahren realisiert sein.

Gekostet hätten die Breitbandausbauverfahren schon einiges, wie Eckstein sagt. Doch gab es auch jedes Mal eine Förderung. Nummer 1 kostete 401.942 Euro, gefördert wurde es mit 356.748 Euro; Kosten für Nummer 2 gibt Eckstein mit 696.374 Euro an (Förderung 498.252 Euro). Für das frisch unterzeichnete fünfte Breitbandausbauverfahren wird mit Ausgaben von 1.457.324 Euro gerechnet, die Förderung gibt Eckstein mit 1.236.000 Euro an. Insgesamt hat der Breitbandausbau bisher 8.058.316 Euro gekostet (Gesamtförderung 7.029.272 Euro, Eigenanteil der Stadt 1.029.044 Euro). Ist das fünfte Verfahren abgeschlossen, belaufen sich die Ausgaben auf 9.515.640 Euro beziehungsweise die Förderungen auf 8.265.272 Euro (Eigenanteil der Stadt 1.250.368 Euro). Profitieren werden im fünften Verfahren die Ortschaften Lohnsitz, Matzersreuth, Kleinkonreuth, Gründlbach, Brunn, Marchaney, Kleinklenau, Hohenwald, Rothenbürg und Einzelanwesen Haid 7. Das sechste Ausbauverfahren ist dann ab 2025 vorgesehen für Wondreb und einzelne Adressen im Bereich Am Fischhof und Falkenberger Str./Sägmühle. Jedoch sei aufgrund des begrenzten Fördertopfes des Bundes offen, wann die Stadt hier zum Zug kommt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.