Für den Vorentwurf des Bebauungsplans im Engelmannsholz macht derzeit das Planungsbüro NRT ausführliche Untersuchungen. Ergebnisse sind schon demnächst zu erwarten. Aktuell will das Büro aber auch auf die Exkursion der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz im Engelmannholz reagieren - und Missverständnisse ausräumen.
In einer Stellungnahme geht der Büropartner der "NRT Bürogemeinschaft Landschaftsarchitekten Stadtplaner Ingenieure", Dietmar Narr, auf den Artikel in unserer Mittwochsausgabe "Engelmannsholz: Bund Naturschutz für Erhalt" ein. Der Besuch der Kreisgruppe hätte aus Sicht der Planer keine wesentlich neuen Informationen ergeben. Um Missverständnisse zu vermeiden, will Narr aber kurz auf die Ergebnisse der Exkursion eingehen.
Grundsätzliche Kritik
Dabei erkennt der Planer bayernweit eine "grundsätzliche Kritik des BN bei Projekten jeglicher Art". Es werde betont, dass zwar grundsätzlich keine Bedenken gegen ein Projekt bestehen, aber dieses halt nicht hier, sondern bitte irgendwo realisiert werden soll. Wo das "irgendwo" zu finden sei, werde seitens des BN verschwiegen, merkt Narr an. Auch wenn Projekte umwelttechnisch oder energietechnisch (etwa Windkraftanlagen) als sehr sinnvoll bestätigt werden, komme postwendend die fundamentale Kritik.
In Tirschenreuth werde wohl die raumplanerische und regionalplanerische Bedeutung des Vorhabens erkannt, aber auch hier solle die Realisierung "irgendwo" erfolgen. "Sowohl Stadtverwaltung als auch die Planer sind hier auf konstruktive Vorschläge gespannt", wendet sich Narr an den BN. Umgekehrt lasse die Stadt derzeit bei der Flächennutzungsplanung prüfen, ob im Stadtgebiet Alternativen zu finden seien.
Gleiche Problematik im Offenland
Als weiteren Kernpunkt geht Narr auf den Vergleich Wald und Offenland ein. So würde der BN stets Projekte im Offenland als weniger problematisch erachten. Das will Narr so nicht stehen lassen. Auch wenn für derartige Projekte ausschließlich landwirtschaftlich genutzte Acker- und Wiesenflächen vorgesehen wären, ergebe sich die gleiche Problematik. Zudem sei auch hier eine Umweltprüfung vorzusehen.
Umfassende Untersuchungen
Um die Wirkungen des Projektes konkret zu erfassen, hätte die Stadt eine Vielzahl von Untersuchungen beauftragt. Neben Flora und Fauna würden auch hydrologische und bautechnische Belange untersucht, erläutert Narr. Neben den Spezialisten seien auch ausgewählte Ortskenner aus der Region mit dabei, damit eine lückenlose Erfassung gewährleistet ist. Und erste Ergebnisse würden bereits im Herbst dem Stadtrat präsentiert. Natürlich würden auch die Fachbehörden laufend informiert, ebenso die Öffentlichkeit, versichert der Planer. Damit ist für Narr klar: "Die Stadtverwaltung lässt in einem vorbildlichen Planungsprozess die Grundlagen für die anstehende kommunale Bauleitplanung erarbeiten." Und Narr hofft dabei auf eine "fachlich fundierte Beteiligung des BN".
Bürogemeinschaft NRT
- Seit Mitte 1998 wirkt NRT als Bürogemeinschaft. An der Spitze der Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ingenieure stehen die Landschaftsarchitekten Dietmar Narr, Martin Rist und Markus Türk.
- Das Büro von NRT befindet sich in Marzling im oberbayerischen Landkreis Freising und umfasst rund 30 Mitarbeiter.
- Auf der Referenzliste von NRT stehen neben zahlreichen Gemeinden auch der Bezirk Oberbayern, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr oder die Arber-Bergbahn.
- Zu den Projekten gehören öffentliche Flächen, Kinderspielplätze oder auch Erlebnisbäder.
- In Tirschenreuth war NRT federführend bei der Planungen der Gartenschau 2013. Zudem kümmerte sich NRT um die Gestaltung des neuen „Mühlbachparks“.
„Die Stadtverwaltung lässt derzeit in einem vorbildlichen Planungsprozess die Grundlagen für die anstehende kommunale Bauleitplanung erarbeiten.“
Ach das Büro NRT fühlt sich durch die berechtigte Kritik des BN wohl herausgefordert? Vielleicht könnte das Büro mal generell über mögliche Fehlerquellen bei derartigen Planungen Auskunft geben. Wer sind denn die im Artikel genannten „ausgewiesenen Ortskenner“? Die bräuchte man ja gar nicht, wenn die Planung so perfekt wäre, oder ist das ein Trugschluss? Mir fällt nur ein Spruch dazu ein „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“. Und übrigens, der BN ist gemeinnützig und kein profitorientiertes Unternehmen.
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