Roland Grillmeier (CSU) richtet sich – wegen einer von ihnen angekündigten Klage gegen den erleichterten Abschuss von Fischottern in Bayern – mit einem offenen Brief an die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und den Bund Naturschutz (BUND). "Ich fordere die DUH und BUND auf, den weiteren wichtigen Schritt der Entnahme unter wissenschaftlicher Begleitung zuzustimmen", erklärt der Tirschenreuther Landrat in seinem Schreiben. Niemand wolle eine Tierart ausrotten, "aber diese Tierart gefährdet zwischenzeitlich neben der Teichwirtschaft auch die Artenvielfalt und vieles mehr", mahnt der Politiker an.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Bund Naturschutz wollen gegen den erleichterten Abschuss von Fischottern in Bayern gerichtlich vorgehen. Die Maßnahme "ist eine Scheinlösung für die bayrische Teichwirtschaft, dafür aber willkommenes Wahlkampfgetöse für Markus Söder", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner und spricht von "massiven" Rechtsunsicherheiten. "Den Teichwirtinnen und Teichwirten wäre wesentlich mehr geholfen durch die unbürokratische Förderung von Zäunen oder die Einrichtung von Ablenkteichen."
Landrat Grillmeier entgegnet: "Hier wird ein scheinbarer Glaubenskrieg auf den Rücken dieser Menschen ausgetragen. Was sind die Antworten? Bis zu zwei Meter hohe Zäune und Entschädigung! Glaubt jemand, dieses Kulturerbe könnte so bewahrt werden? Ist diese Entwicklung oder etwa Teichanlagen in Hallen diese 'Weiterentwicklung'?"
Seit 1. August greift im Freistaat eine neue Verordnung, die es in Ostbayern einfacher macht, Fischotter zu erlegen. In allen Landkreisen Niederbayerns und der Oberpfalz mit Ausnahme von Neumarkt können seitdem Fischotter ohne einzelne Ausnahmegenehmigung entnommen werden.
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