Ein Geheimtipp ist das Weihnachtskonzert des Männergesangvereins 1886 Tirschenreuth schon lange nicht mehr. Im Gegenteil: Es hat sich ganz schnell etabliert und ist zum Publikumsmagneten geworden. Zwischen den Jahren gehört der Besuch dieses Konzertangebots einfach dazu. Dementsprechend strömte am Sonntag das Publikum schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in die festlich geschmückte Kirche. Die Reihen waren, bis auf ganz wenige Plätze, komplett gefüllt.
Für den Männergesangverein (MGV), der für die Organisation verantwortlich zeichnet, ist es eine Traditionsveranstaltung, die schon seit Jahren mit befreundeten Chören und Musikern gestaltet wird. Stets wird dabei ein ausgewogenes Programm erarbeitet. Daher überrascht es auch nicht, dass der Gesangverein extra drei neue Lieder in sein Repertoire aufgenommen hat. Den MGV selber unterstützten heuer Sänger aus den Reihen des befreundeten Gesangvereins Schönhaid.
Friedenslicht aus Christkindl
Stadtpfarrer Georg Flierl freute sich sichtlich über die vielen Gäste und richtete bei seiner Begrüßung als "irdischer Hausherr" auch seinen Dank an den MGV. Bezüglich der derzeitigen Kriegssituation im Nahen Osten verwies er auf das Friedenslicht im Altarraum, das heuer aus dem österreichischen Ort Christkindl bei Steyr nach Tirschenreuth gebracht worden war. Dort sei es seit dem Vorjahr aufbewahrt worden und konnte deshalb auch dieses Jahr seinen Weg in die ganze Welt finden.
Das Konzertprogramm las sich festlich und anspruchsvoll. Überraschend dann die vorgetragenen Lieder und Instrumentalstücke. Neben dem Männergesangverein brachten sich auch der Chor "TonArt" aus Wondreb unter Leitung von Daniela Dörfler, Josef Schneider an der Trompete, Susanne Karban mit ihrem Cello und Kirchenorganist Florian Löw ein. Als Sprecher agierte Alfred Haubner.
Mit den Liedern "Zündet die Lichter der Freude an" und "Christus ist geboren" fand der MGV einen feierlichen Einstieg in das Programm. "TonArt" überraschte anschließend mit dem engelsgleich vorgetragenen "Weihnacht, frohe Weihnacht", das den meisten Zuhörern wohl aus dem Film "Drei Nüsse für Aschenbrödel" gut bekannt war. Überhaupt hatten die Wondreber Sängerinnen eingängige Lieder mitgebracht, die mit den Vorträgen des Männergesangvereins und den Instrumentalstücken von Josef Schneider und Florian Löw wunderschön harmonierten.
Solovortrag von Alfred Haubner
Leider können nicht alle Programmpunkte erwähnt werden, doch sämtliche Vorträge waren beeindruckend. Josef Schneider brachte mit seinen Stücken, begleitet von Florian Löw an der Orgel, das Kirchenschiff zum Klingen. Beide Musiker, die sehr gut aufeinander abgestimmt waren, hatten anspruchsvolle Stücke ausgesucht, die das Programm wunderbar abrundeten. Eine Besonderheit war der Solovortrag von Alfred Haubner, der sich an die Aria Nr. 8 aus dem ersten Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach wagte. Unterstützt wurde er dabei von Löw, Karban und Schneider.
Zum Abschluss wurde von allen Mitwirkenden und dem Publikum begeistert das Weihnachtslied "O, du fröhliche" gesungen, bevor sich die Gäste mit einem Riesenapplaus für die Musikvorträge bedankten. Und anschließend gab es auch noch eine Zugabe.

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.