Von Winter und Pandemie recht unbeeindruckt zeigt sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth. Die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk stieg in den vergangenen vier Wochen nur moderat um 218 Personen auf 1336 an. Die Arbeitslosenquote im Januar 2022 lag bei vergleichsweise niedrigen 3,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren noch 1624 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (Quote: 3,9 Prozent). Auf Rekordniveau bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften. 1029 freie Stellen sind gemeldet.
„Die üblichen saisonbedingten Entlassungen kennzeichneten den Januar", informiert der Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, Thomas Franz. Die Freistellungen in witterungsabhängigen Branchen fielen bei eher milden Temperaturen vergleichsweise gering aus. Betroffen waren vor allem Männer aus der Baubranche, im Garten- und Landschaftsbau oder bei Fuhrunternehmen. "Obwohl wir noch mit Meldungen im Februar rechnen, gibt es bereits positive Signale für den regionalen Arbeitsmarkt. Zahlreiche Unternehmen verzeichnen gut gefüllte Auftragsbücher.“
Im Januar haben sich 418 Personen arbeitslos gemeldet, 198 beendeten die Arbeitslosigkeit. 78 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos gemeldet. 675 Personen, das sind fast die Hälfte aller Arbeitslosen in der Region, sind älter als 50 Jahre.
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt fast ausschließlich einen Anstieg in der Arbeitslosenversicherung. „Entlassungen wurden insbesondere in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen. Die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Tirschenreuth waren daher für 800 Personen Ansprechpartner, das waren 219 mehr als im Vormonat", berichtet Thomas Franz. Das Jobcenter Tirschenreuth betreute 536 hilfebedürftige Erwerbslose, im Vergleich zum Vorjahresmonat 29 Personen weniger.
"Immer mehr Firmen bieten auch Menschen, die bereits längere Zeit arbeitslos waren, die Chance, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, da der Fachkräftemangel zunehmend spürbar wird", informiert der Geschäftsstellenleiter. "Gut ausgebildete Menschen mit Behinderungen stellen ein noch nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotential dar."
Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur waren insgesamt 1.029 offene Stellenangebote gemeldet, davon 1.011 sozialversicherungspflichtig. „Mit dieser Anzahl liegen wir 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau“, so Franz. Gesucht werden vor allem Fachkräfte im Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (436 Stellenangebote). Gute Jobperspektiven versprechen auch die 187 Angebote im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit. Der Bereich Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik meldet einen Bedarf mit 125 offenen Stellen.
"Gut ausgebildete Menschen mit Behinderungen stellen ein noch nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotential dar."















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