Tirschenreuth
24.10.2022 - 14:39 Uhr

Wirtschaftsdialog in Tirschenreuth: Strategien für Herausforderungen der Zukunft finden

Trotz der Krisen schafft es der Landkreis Tirschenreuth sich als Wirtschaftsstandort zu behaupten. Auch die Kreisstadt trägt dazu ihren Teil bei. Das wurde auch beim zehnten Wirtschaftsdialog deutlich.

Walter Jonas, Regierungspräsident der Oberpfalz, war Impulsredner beim zehnten Wirtschaftsdialog der Stadt Tirschenreuth und sparte nicht mit Lob für die Region: "Tirschenreuth hat sich sehr beeindruckend entwickelt. Es wird auch 2022 wieder Wachstum haben." Für diese Leistung gratulierte er allen Unternehmern und Bürgermeistern im Landkreis. Entscheidend dabei sei, dass die Lebenshaltungskosten in der Region günstig seien.

Beim Tirschenreuther Wirtschaftsdialog waren in der Vergangenheit Markus Söder, Ilse Aigner, Uli Maly oder auch Florian Herrmann Gastredner. Bürgermeister Franz Stahl betonte, dass Tirschenreuth auch Dank guter Standortfaktoren im "globalen Wettbewerb" stehe. Denn hier herrschten beste Ansiedlungs- und verkehrsstrukturelle Voraussetzungen.

Zweitstärkste Wachstumsregion

Er verwies auf die Planungen für das neue Gewerbegebiet und die Ansiedlung eines Holzkompetenz-Zentrums der Ziegler-Group mit 1000 neuen Arbeitsplätzen sowie auf Tirschenreuth als Behörden-, Krankenhaus- und Bildungsstandort. Aktuell liefen sogar Überlegungen für einen fünften Kindergarten. Der Landkreis Tirschenreuth sei die zweitstärkste Wachstumsregion in ganz Deutschland, dazu trage die Kreisstadt ihren Teil bei. Tirschenreuth stelle mit Abstand die meisten Arbeitsplätze im Landkreis. Stahl versprach, dass weiterhin hart an der wirtschaftlichen Zukunft gearbeitet werde.

Regierungspräsident Walter Jonas verwies darauf, dass die Regierung der Oberpfalz den ländlichen Raum stark fördere. Die Chancen, die sich daraus ergeben, müssten genutzt werden. Der Landkreis Tirschenreuth stehe mit den vielen weltweit agierenden Firmen exemplarisch dafür. Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand seien untrennbar miteinander verbunden. Nicht zuletzt deshalb habe sich Bayern vom Agrar- zum Industrieland, vom Nehmer- zum Geberland entwickelt. Bestes Beispiel dafür sei der Länderfinanzausgleich. Jonas zeigte sich überzeugt, dass Bayern und damit auch die Oberpfalz die derzeitigen Krisen meistern würden. Dazu könne das ehrenamtliche Engagement, das vor allem im ländlichen Raum stark verankert sei, beitragen. Als Beispiel nannte er etwa die Corona-Pandemie, während der viele Menschen ehrenamtlich anpackten. Zudem ging Jonas auf die Folgen des Ukraine-Kriegs ein, die derzeit in vielen Lebensbereichen deutlich spürbar sind. "Ich hätte nie gedacht, dass wir in Europa einen Krieg erleben. Ich dachte, das ist Vergangenheit."

Mittelstand stärken

Umso wichtiger sei es, aktuell die richtigen Strategien zu entwickeln, um auch diese Herausforderung zu bewältigen. Vielfach gehe soziale Angst um. Jonas: "Es ist wichtig, dass die Bürger zusammenhalten und dies alles gemeinsam durchstehen." Der Staat müsse die Bürger unterstützen, war er auch tue. Für ihn sei es wichtig, den Mittelstand zu stärken. Denn gerade dieser sei stark belastet und Unternehmen müssten unterstützt werden, damit sie nicht in Existenznot gerieten. Wichtig sei zudem, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen. Zwar finde nicht jedes Windrad unbedingte Begeisterung bei der Bevölkerung. Deshalb sein Appell an die Politik: "Wir müssen Lösungen finden". Dies werde noch ein schwieriger Prozess, aber die Alternative sei, "nichts zu tun". Dies könne nicht die Lösung sein.

Als Dankeschön erhielt er von Bürgermeister Franz Stahl ein Markenzeichen der Stadt, ein Hemd aus Tirschenreuth, ehe der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt folgte.

 
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