Jede Stimme zählt – nicht nur in der Politik, sondern auch in der Musik. Weil die Zahl der aktiven Sänger in der Chorgemeinschaft Trabitz/“Kulmianer“ stagniere, könnten vierstimmige Liedvorträge irgendwann nicht mehr möglich sein, warnte Chorleiter Heinz Schmidt bei der Hauptversammlung des Männergesangvereins Trabitz im Sportheim. Umso mehr hofft der gut 100 Jahre alte Traditionschor auf neue Mitglieder. Dem Männergesangverein gehören laut Vorsitzender Konrad Bauer gegenwärtig 30 Mitglieder an, darunter acht Aktive mit einem Durchschnittsalter von 64 Jahren.
Mit solchen existenziellen Problemen stünden die Trabitzer und „Kulmianer“ freilich nicht allein da, wusste Schmidt aus eigener Erfahrung: Seit anderthalb Jahren sei er auch beim Werkschor des Speichersdorfer Porzellanherstellers Thomas aktiv, der in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten gut die Hälfte seiner Sänger verloren habe. „Das tut in der Seele weh“, bedauerte Schmidt. Doch habe der Kontakt mit den Speichersdorfern ihn auch angeregt, die dort zum Repertoire zählende „Waldlermesse“ auch in das Trabitz-Neustädter Portfolio aufzunehmen. „Die Partituren liegen ja im Trabitzer Notenschrank, und so entschlossen wir uns, diese Messe zur Hundertjahrfeier des Trabitzer Gesangvereins gemeinsam mit dem Thomaschor darzubieten“, erinnerte sich Heinz Schmidt an den letztjährigen „gelungenen Auftritt“ in der Burkhardsreuther Kirche. Nicht recht glücklich war Chorleiter Schmidt dagegen über den Auftritt bei Feuerwehrfest der Kulmstadt: „Der fand im Festzelt statt, und es hat sich wieder gezeigt, dass ein klassischer Chor nicht in ein Festzelt mit seiner Geräuschkulisse gehört.“
Für die Zukunft wolle er weiterhin auf eine gesunde musikalische Mischung aus „Alt und Neu“ setzen: „Tue Gutes und sprich darüber, auch in den neuen Medien, über die wir vielleicht junge Nachwuchssänger gewinnen.“
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