Trabitz
14.11.2022 - 17:57 Uhr

Gedenken zum Volkstrauertag: Auf Gott schauen, zum Frieden erziehen

Unruhen, Kriege, Seuchen, Diffamierung und Verfolgung gläubiger Menschen: Das Sonntagsevangelium mit seiner Endzeitprophetie schien wie maßgeschneidert zur Gegenwart zu passen. Doch einen Freibrief zur Resignation gäben die „drastischen und erschreckenden“ Aussagen Jesu nicht, stellte Pfarrer Edmund Prechtl in seiner Predigt zum Volkstrauertagsgottesdienst in Burkhardsreuth klar. Im Gegenteil: „Jesus erteilt allen Panikmachern und Genauwissern über das Ende eine Abfuhr. ‚Lauft ihnen nicht nach‘, warnt er deutlich: ‚Lasst euch nicht irreführen durch Menschenfänger, Scharlatane und Unheilspropheten, die schnelle Lösungen und gar das Heil versprechen, eure Angst für ihre Zwecke missbrauchen und damit Geschäfte treiben.‘“ Vor „zunehmender Verrohung der Gesellschaft, Terrorismus und drohender Klimakatastrophe“ dürfe man sich nicht „kopfscheu“ machen lassen, sondern solle versuchen, diese Entwicklungen „ruhig zu betrachten und ihren Sinn zu begreifen“: als Aufforderung, im Vertrauen auf Gott und im bewussten Hören auf Jesu Botschaft die „Gegenwart aus der Kraft des Glaubens zu gestalten“.

Beim anschließenden Gedenkakt am Burkhardsreuther Gefallenenmahnmal nannte die Trabitzer Bürgermeisterin Carmen Pepiuk den vor 100 Jahren eingeführten Volkstrauertag einen Tag des mahnenden Gedenkens daran, „wohin Vorurteile und Verblendung, Gewalt und Gleichgültigkeit führen können und welch gefährdetes Gut die Menschenwürde ist“. Deshalb habe er „nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der Gegenwart zu tun“ und dränge zum Handeln, insbesondere auch zur „werteorientierten Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen“ in Elternhaus und Schule. Nicht verschließen dürfe man sich aber auch der Einsicht, dass „eine Demokratie wehrhaft sein muss, wenn sie angegriffen wird“.

 
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