Trabitz
11.06.2023 - 12:13 Uhr

Zu kurzfristige Aushänge, zu saftige Gebühren: Darüber klagen Bürger von Trabitz

In der Bürgerversammlung wird Kritik an der Verwaltung laut. Einigen Hinweisen will die Bürgermeisterin jetzt nachgehen. Ob sich der dringende Wunsch nach einem neuen Radweg erfüllt, steht noch nicht fest.

Einen Radweg längs der Kreisstraße von Zessau über Trabitz nach Speinshart befürworten die Trabitzer Gemeindeverantwortlichen. Ob dieser Vorschlag ins Landkreis-Radwegekonzept aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Bild: bjp
Einen Radweg längs der Kreisstraße von Zessau über Trabitz nach Speinshart befürworten die Trabitzer Gemeindeverantwortlichen. Ob dieser Vorschlag ins Landkreis-Radwegekonzept aufgenommen wird, bleibt abzuwarten.

„Wir lassen bestimmt nichts mutwillig liegen, aber man wird bis zu einem gewissen Grad betriebsblind": Um Verständnis warb Bürgermeisterin Carmen Pepiuk, nachdem bei der Bürgerversammlung Kritik an der Verwaltung laut geworden war. "Wir alle sind fehlbar, aber unbedingt auch lernfähig“, sagte sie. Für Hinweise und Fragen, die einige der rund 50 Teilnehmer der Trabitzer Bürgerversammlung im Sportheim vortrugen, sei sie dankbar.

So wies ein Besucher auf rissige Beläge mehrerer Straßen in der Siedlung Kurbersdorf hin, und ein anderer beklagte die empfindliche Erhöhung der Abwasser-Grundgebühr von 48 auf 72 Euro. Eine Anpassung des Kubikmeterpreises ist aus seiner Sicht gerechter und rege zu Sparsamkeit an. Pepiuk versprach, diese Anregung in die Neukalkulationsberatungen für die Zeit ab 2025 mitzunehmen. Zu kurzfristig wurde nach Auffassung desselben Teilnehmers die Bevölkerung über die Ausschreibung für den Verkauf eines alten gemeindeeigenen Kippers informiert: „Aushang am Freitag, Bewerbungsschluss am folgenden Montag, das ist zu knapp. Nicht jeder schaut täglich in die Bekanntmachungskästen.“ Es könne der Eindruck entstehen, dass die Gemeindeverwaltung bewusst wenig Gelegenheit zu Interessebekundungen geben wolle, um die Kaufsache „Freunderln“ vorzubehalten.

Fehlkauf eines Traktors

Ein weiterer Besucher ergänzte, dass auch die Aushänge über bevorstehende Ratssitzungen recht kurzfristig angebracht würden. Bürgermeisterin Pepiuk entgegnete, dass frühere Bekanntmachungen aus planungstechnischen Gründen oft nicht möglich seien. Gesetzlich vorgeschriebene Fristen würden aber stets gewahrt. Als ärgerlichen Missgriff auf Kosten der Bürger beurteilte ein Bürger den Verkauf eines erst 2022 erworbenen Traktors, den Pepiuk als „Fehlkauf“ bezeichnete. Anscheinend, so der Versammlungsbesucher, habe die Gemeinde im Vorfeld nicht sorgfältig genug geprüft, welche Geräte geeignet sind.

Sorgfältiger, etwa durch Verlegung von Pflastersteinen als Zwischenlösung, sollte außerdem bei der Straßenreparatur nach Wasserrohrbrüchen verfahren werden. Nicht beantworten konnte die Bürgermeisterin die Frage einer Bürgerin, warum das ungenutzte Pressather Hirmerhaus beim Bahnhof nicht als Flüchtlingsunterkunft verwendet wird. Auf eine Anfrage nach dem voraussichtlichen Zeitrahmen für den Vollzug des Glasfaserausbaus antwortete Pepiuk, dass mit etwa zwei bis drei Jahren zu rechnen sei. Schließlich monierte ein Besucher überhohen, störenden Grasbewuchs bei der Weihersberger Kapelle.

Reparaturen von Straßen

Die Bürgermeisterin ging noch auf bevorstehende Straßenreparaturen in Burkhardsreuth, am Glashüttenweg sowie am Kirschnerweg bei Grub und auf etliche kleinere Schadstellenreparaturen ein. Ferner erwähnte sie die laut Landratsamt und Staatlichem Bauamt heuer nicht mehr mögliche Sanierung der Kreisstraße Hub-Zintlhammer als Oberbauverstärkung mit zwei oder drei Ausweichbuchten, die laufenden Planungen in Sachen Wasserhochbehälter Feilersdorf und die bevorstehende Aufstellung einer Elektrofahrzeug-Ladestation beim Trabitzer Sägeplatz.

Ob der von der Gemeinde angeregte Radweg Zessau-Trabitz-Speinshart in das Landkreis-Radwegekonzept aufgenommen werde, bleibe abzuwarten. Das von der Regierung der Oberpfalz in Drahthammer als Flüchtlingsunterkunft angemietete Haus solle zunächst mit ukrainischen Familien belegt werden, mit maximal etwa 48 Personen sei zu rechnen. Schließlich gab Pepiuk zur Kenntnis, dass die frühere Gemeindekanzlei an der Kurbersdorfer Straße aufgelöst worden sei und ihre Bürgersprechstunden künftig in der Regel an zwei Donnerstagen im Monat von 17 bis 19 Uhr im Seminarraum des Meierhof-Hauptgebäudes („Memory“) stattfänden. Die nächsten Termine sind 22. Juni, 6. und 20. Juli.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.