Aufgrund körperlicher Einschränkungen kann die frühere Krankenschwester alleine nicht mehr unterwegs sein und ist froh, ihre Zeit sinnvoll zu gestalten. Die Fingerfertigkeiten der über 80-Jährigen sind noch erstaunlich gut, wenngleich sie zeitweise Pausen einlegen und die Rheumaschübe aussitzen muss.
Die Sterne verschenkt sie entweder an kirchliche Institutionen oder sie gibt sie gegen einen kleinen Obolus an private Personen weiter. Der Erlös ist stets für kirchlich-soziale Zwecke bestimmt.
Zuerst wird das Stroh geschlitzt, dann eingeweicht, gebügelt und schließlich auf einen Klebestreifen aufgebracht, der Festigkeit gibt. Damit wird ein leichtes Brechen verhindert. Verwendet wird natürliches, dunkleres und gebleichtes, also helleres Stroh, so dass ein schöner Farbkontrast entsteht.
An Ideen mangelt es Therese Scharf nicht: Jedes Detail wird selbst ausgedacht, Schablonen hergestellt, so dass stets neue Kreationen entstehen, beispielsweise ein aus 56 kleinen Einzelteilen bestehender Stern. Einschließlich des Rohlings sind es sogar 64 Einzelteile. Ein größerer Stern besteht bisweilen sogar aus über 100 Einzelteilen.
"So wie unsere Buchstaben unzählig viele Wörter ergeben, so viele Möglichkeiten zur Ausgestaltung gibt es.“ Eine filigrane, sehr schöne Handarbeit eben und kein Stern gleicht dem anderen. Getreu dem Spruch: „Unregelmäßigkeit erhöht den Wert der Handarbeit“ geht es mit flotten Fingern weiter.
Bei einem Sturz vor zwei Jahren erlitt die 83-Jährige schwere Verletzungen. Aufrecht sitzen und Gehen musste sie wieder geduldig lernen. Dankbar für ihre Genesung blickt die Seniorin auf diese schwere Zeit zurück. "Die Kraft für meinen Alltag schöpfe ich aus meinem Gottvertrauen und Glauben." Mit Engelsgeduld und handwerklichem Geschick stellt sie unermüdlich kleine Kunstwerke her. "Die Motorik meiner Hand- und Fingergelenke sowie die Fingermuskulatur verbesserten sich deutlich. Es ist die beste Fingergymnastik, die mir hilft".
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