Trabitz
04.04.2024 - 13:31 Uhr

Trabitzer Naturschützer schaffen Raum für seltene Tiere

Jeder zehnte Trabitzer ist Mitglied in der lokalen Naturschutzgruppe des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV). Und die ist dementsprechend rührig.

Dank sechs Beitritten verfehlen die Naturfreunde in Trabitz die 130-Mitstreiter-Marke zurzeit nur haarscharf. Mit 25 Kindern und Jugendlichen in den Gruppen "Spatzen" (Grundschüler) und "Kernbeißer" (Teenies) kann der Leitungskreis um Vorsitzenden Fabian Dötsch zuversichtlich in die Zukunft blicken - und das ist gut so, denn auch in Trabitz fehlt es nicht an Arbeit für engagierte Umweltschützer.

Dötschs umfangreicher Bericht der lokalen Gruppe des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) bei der Hauptversammlung im Trabitzer Sportheim sprach für sich: Vor allem in dem großen "Reservat" am Grünbach bei Drahthammer mit seinen Bach- und Waldbiotopen und der Streuobstwiese mit Bienenstöcken gebe es immer etwas zu tun. Doch lohne sich die Arbeit, wie die Ansiedlung seltener Tierarten wie etwa des Pirols, des Eisvogels oder des Wegerich-Scheckenfalters belege. Welche Vogel- und Fledermausarten sich in den vielen von der Gruppe betreuten Nistkästen wohnlich einrichteten, werde kontinuierlich kartiert.

Die Kompetenz der LBV-Gruppe schätze man auch bei der Unteren Naturschutzbehörde und beim Naturparkverein Nördlicher Oberpfälzer Wald, mit denen man eng zusammenarbeite, sowie bei Unternehmen, die ökologische Ausgleichsleistungen erbringen müssten: "Diese Firmen beauftragen uns dann gern mit der Anbringung von Nistkästen."

Auch gesellschaftlich aktiv

Trotz dieses Arbeitspensums sei Zeit für gesellschaftliche Aktivitäten wie die Mitarbeit bei der Organisation des Trabitzer Maibaumfestes geblieben, für das der LBV den Baum aus einem vereinseigenen Wald gestiftet habe. Auch heuer wolle man mit weiteren Vereinen der Gemeinde wieder zum Gelingen des Maibaumfestes beitragen.

An weiteren Ereignissen des letzten Jahres erwähnte Fabian Dötsch die Bergtour in die Allgäuer und Tiroler Alpen und Andreas Dzierzas Teilnahme an einem Fledermaus-Fortbildungsseminar der Universität Erlangen. Das Weißstorchpaar sei heuer bereits am 12. und 21. Februar eingetroffen, und es bleibe zu wünschen, dass sich ein Unglück wie im Vorjahr nicht wiederhole: "Damals fielen drei Jungvögel Rivalitätskämpfen um den Storchenhorst zum Opfer." Auch Schwarzstörche habe man bei Trabitz gesichtet. Von den vielfältigen Aktivitäten der Nachwuchsgruppen berichteten die Gruppenleiter Alexander Wolf und Magdalena Schwemmer. Sie erwähnten, dass bei einer Pilzexkursion unter fachkundiger Leitung nicht weniger als 64 Pilzarten ermittelt worden seien.

Für dieses Jahr plant die Naturschutzgruppe laut Dötsch für das gemeindliche Ferienprogramm eine Tagesfahrt am 21. August zum Kloster Weltenburg und zum Falkenhof Schloss Rosenburg mit Greifvogel-Flugvorführung. Am 29. September folge eine von der Expertin Martina Franke gestaltete Pilzausstellung im Schulhaus Burkhardsreuth.

Seltener Bodenbrüter

Als "Vogel des Jahres" stellte Andreas Wolf den Kiebitz vor, der laut "Roter Liste" als stark gefährdet gelte. In Bayern habe man 2021 noch 3 790 Brutpaare dieses Bodenbrüters gezählt, der nur das Sommerhalbjahr in Mitteleuropa und die übrige Zeit in westeuropäischen Gebieten verbringe. Landwirte könnten den seltenen Insekten-fressern helfen, indem sie Teile ihrer Felder als schutzbietende "Brutinseln" brach liegen ließen.

 
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