Steigende Kosten und knappe Ressourcen zwingen zum sparsamen und nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren Gut Energie. Die Heizung von Gebäuden nimmt dabei eine herausragende Rolle ein. Ein vielversprechender Weg in diese Richtung ist die Installation eines Nahwärmenetzes, mit dem mehrere Gebäude zentral mit Wärme versorgt werden können.
Bei der Nahwärme wird die thermische Energie einer zentralen Heizungsanlage an mehrere Abnehmer einer Ortschaft verteilt. Im Gegensatz zur Fernwärme sind hier die Wege wesentlich geringer. Diese Art der Wärmeerzeugung und Übertragung stieß bei Armin Kiener aus Köttlitz auf besonderes Interesse. Als weiteren Vorteil sah Kiener den Einsatz von Hackgut als Energiespender an. In einer ländlich strukturierten Ortschaft wie Köttlitz verfügt nahezu jeder Haushalt über einen eigenen Wald. Was liegt da näher, als anfallendes Brennholz als Hackgut für die Energieerzeugung zu verwenden.
Jetzt ging es darum, die einzelnen Haushalte für seinen Plan zu gewinnen. In zahlreichen Besprechungen konnte Armin Kiener weitere Mitstreiter von den ökologischen, ökonomischen und sozialen Vorzügen der Nahwärme überzeugen. Unterstützung fand er dabei bei der Nahwärme Viehberg, die dieses System sehr erfolgreich seit Jahren betreibt. Schließlich signalisierten neun Haushalte ihre Bereitschaft, dem Gemeinschaftsprojekt beizutreten.
Es dauerte gut ein Jahr, bis alle bürokratischen Hürden genommen werden konnten. Im März 2017 ging es dann los. In einem Zeitraum von fünf Monaten wurde mit viel Eigeninitiative das Wärmenetz im Ort verlegt. Hier kam der Gemeinschaft der Umstand zu gute, dass in Köttlitz die Einfache Dorferneuerung ansteht und von daher das Wegenetz sowieso erneuert werden muss. Auch der Gemeinderat unterstützte das Projekt nach besten Kräften. Die weiteren Schritte waren dann der Ausbau des Heizungsraumes und der Bau des Hackgutbunkers. Für diese beiden Bausteine stellte Armin Kiener die Gebäude und das Grundstück zur Verfügung.
Im Juni diesen Jahres konnten die Haushalte ans Netz gehen. Insgesamt hat die Gemeinschaft 200 000 Euro und 1400 Arbeitsstunden in diese Projekt investiert. Auch eine Förderung der KfW-Bank konnte in Anspruch genommen werden. „Wir haben Neuland betreten. Wir sind die erste Nahwärmegemeinschaft in dieser Form im Landkreis“, freut sich Armin Kiener über die gelungene Pionierarbeit. Armin Kiener hat auch die Geschäftsführung der Nahwärmegemeinschaft Köttlitz GbR übernommen.
„Köttlitz ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Dorfgemeinschaft“, freute sich Bürgermeister Martin Schwandner über den Zusammenhalt in der Gemeinde, der an diesem Projekt wieder deutlich sichtbar wurde. Mit einem gemeinsamen Abschlussfest, dankte die NWK allen Beteiligten und Helfern für ihre Unterstützung und Mitarbeit.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.