Die Entwicklung der Gemeinde ist ein stetiger Prozess, der nie zum Abschluss kommt. Für Bürgermeister Martin Schwandner und den Gemeinderat stellt sich daher die Frage, in welche Richtung sich die Gemeinde weiterentwickeln soll und letztendlich auch kann. Zur Klärung dieser Zukunftsperspektive hatte Bürgermeister Martin Schwandner den Landtagsabgeordneten Alexander Flierl (CSU) und Landrat Thomas Ebeling zu einer Aussprache ins Rathaus eingeladen. Unterstützt wurde er dabei vom Dritten Bürgermeister Markus Lehner.
Zuerst zeichnete Bürgermeister Martin Schwandner ein Bild von der momentanen Lage der Gemeinde. Entsprechend des Leitbildes will sich die Kommune als familienfreundliche Gemeinde darstellen. In vielen Punkten ist ihr dies auch gelungen. Als Beispiele führte der Bürgermeister den Neubau des Landkindergartens und den Erhalt der Grundschule ins Feld.
Positive Einwohnerentwicklung
Besonders erfreulich stellt sich die Situation in der Einwohnerentwicklung dar. In der Gemeinde konnten alle Leerstände belegt und die vorhandenen Bauplätze an Bauwillige veräußert werden. Seit der Corona-Pandemie konnte der Bürgermeister anhand der Anfragen einen deutlichen Trend zu „Abstand und frischer Luft“ feststellen. Viele Bauwillige fühlen sich in der Stadt nicht mehr wohl und bevorzugen die ländliche Umgebung.
Sorgen bereitet dem Bürgermeister der zögerliche Breitbandausbau. Am gesteckten Ziel, alle Haushalte bis 2026 mit Glasfaser zu erschließen, will Bürgermeister Schwandner unbedingt festhalten. Für Landrat Ebeling ist es angesichts der Höhe der Investitionen ziemlich schwierig, geeignete Firmen zu finden, die über die notwendigen Kapazitäten verfügen. Als größter Arbeitgeber mit 17 Arbeitsplätzen ist die Jugendherberge von der Pandemie besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Von nahezu 18 000 Übernachtungen der Vorjahre ist diese heuer auf unter 5000 gesunken. Schulklassen, die in der Hauptsache die Jugendherberge buchten, sind völlig weggeblieben. Die Genehmigung von Klassenfahrten durch den Freistaat wäre hier sehr hilfreich.
Der Gemeinde stehen Gewerbesteuerrückzahlungen aus den Jahren 2004 bis 2009 in Höhe von 190 000 Euro ins Haus. Abgesehen davon, das diese Summe eine große Lücke in die Gemeindekasse reißt, fällt für diesen Betrag eine Verzinsung von sechs Prozent an, die sich auf 125 000 Euro summiert. „In Zeiten von Nullzinsen, ist diese gesetzliche Vorgabe nicht mehr zeitgemäß“ monierte der Bürgermeister. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert.
Große Herausforderung
Zwei Straßenbaumaßnahmen brennen der Gemeinde besonders unter den Nägeln. Zum einen ist dies der Weiterbau der Kreisstraße SAD 30 von Köttlitz nach Trausnitz und zum anderen ein Pfreimdtalradweg von Gnötzendorf nach Trausnitz. In beiden Fällen steht besonders der Landkreis in der Pflicht. In Bezug auf die SAD 30 konnte Landrat Thomas Ebeling das Jahr 2023 in Aussicht stellen. Im Falle des Pfreimdtalradweges stellt die Topografie eine große Herausforderung dar. Der Pfreimdtalradweg steht aber in der Prioritätenliste des Landkreises ganz oben.
Als nächste große Baumaßnahme in der Gemeinde steht die Renovierung des Sachsenturms und der Versöhnungskapelle an. Die Baumaßnahme läuft zwar unter der Regie der Kirchenstiftung, doch ist auch die Gemeinde davon betroffen. Aus Mitteln der Dorferneuerung wurden 60 000 Euro zugesagt, die zeitgebunden sind und nächstes Jahr verfallen, wenn bis dahin die Maßnahme nicht abgeschlossen ist. Hier erhofft sich der Bürgermeister eine Fristverlängerung.
In Planung ist auch der Bau einer Landkinderkrippe für zwölf Kinder. Dies ist aber nur bei einer entsprechenden Förderung möglich. Dazu konnte MdL Alexander Flierl Erfreuliches berichten: Die Bundesmittel wurden weiter verlängert und der Betrag noch zusätzlich aufgestockt. Nicht so gut stehen die Aussichten für den Neubau des gemeindlichen Bauhofes. Hier sind Fördermittel Mangelware.
Zum Abschluss dieses Gespräches fuhr die Delegation noch Köttlitz und machte sich ein Bild von der Dorferneuerung, in die auch der Landkreis mit einbezogen war. Zurzeit entsteht der Dorfplatz, für dessen Errichtung das ganze Dorf mit Hand anlegt. Gerade zum Zeitpunkt des Besuches wurde am neuen Backofen gearbeitet. Als letztes Ziel stand der Dorfladen auf der Agenda. Dieser läuft bisher zufriedenstellend und wird nach Aussage des Bürgermeisters von der Bevölkerung gut angenommen.















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