Auf einen besonderen Anlass ließen bereits die Kerzen schließen, die den Weg durch die Gräber hin zum Portal der Kirche St. Peter und Paul säumten. Vor den Seitenaltären erwarteten der Chor "Cantemus" und die Gestaltergruppe mit Gabriele Scherl, Marianne Hübner sowie Beate und Maria Seitz die hereinströmenden Gläubigen. Das Quartett brachte Licht, Kreuz, Bibel und Blumen zum Altar, um das Abendlob in Form eines Lichterfests zu feiern und so die Weihnachtszeit zu beenden.
Scherl zeigte sich überzeugt, dass "wir uns ganz sicher sein dürfen, dass keiner von uns verloren geht, dass wir niemals ganz allein sein werden, weil Jesus uns auf unserem Weg durch das Leben begleitet". "Dieses Wissen ist uns wie ein Licht in der Nacht unseres Lebens. Es leuchtet uns, es tröstet uns, es heilt die tiefste Sehnsucht unserer Seele": Zu diesen Worten wurden weitere Kerzen am Altar entzündet.
Das Bitten an Gott um sein Erbarmen verstand Gabriele Scherl als Hinführung zum Sündenbekenntnis, zu dem die Gläubigen sprachen: "Dein Licht zeigt uns, was wir brauchen: deine Kraft, deinen Geist, deine Liebe und deine Gegenwart."
Eine Klangschale leitete nach der Geschichte vom König mit seinen beiden Söhnen über zur tiefgründigen Predigt. In ihr griff Scherl Inhalte der Erzählung auf und zitierte den König mit den Worten "Du hast die Halle mit Licht erfüllt, du hast sie mit dem gefüllt, was die Menschen brauchen." Sie stellte dem Abend, "an dem wir spüren, wie wichtig das Licht ist", Zeiten im Leben gegenüber, in denen es "finster wie die Nacht ist", und sah in Jesus das Licht der Menschlichkeit, der Barmherzigkeit und der Liebe - insbesondere "das Licht meines Lebens".
Zur Frage "Wie kommt das Licht in uns hinein?" griff sie auf den Apostel Paulus zurück und resümierte: "Liebe ist das Licht, Liebe ist der Sinn des Lebens." Scherl leitete dann über zu Menschen, die sich ganz verschenken, Rückgrat zeigen, Grenzen anerkennen und Mut zeigen. Sie sah in ihnen "Lichter, die aufleuchten", denn sie strahlen aus sich heraus.
Die "Licht-Inhalte" der Geschichte vom König führten zu weiteren Fragen: "Was ist für mich das Wichtigste? Hat mein Leben ein Ziel? Lasse ich dieses eine Ziel der Liebe in mir leuchten?" Voll Zuversicht rief Scherl dazu auf, "nachdem wir in Christus das Licht des Lebens geschenkt bekommen haben", viel mehr zu lächeln, zu strahlen und "voll Zuversicht auf das Licht zu blicken, das schon am Horizont zu erkennen ist".
Eine Licht-Meditation ließ das Gehörte verinnerlichen, ehe die Besucher zum Altar schritten und Kerzen am Osterlicht entzündeten. Nach dem Segen durch Gabriele Scherl sprach Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl von einem "besonderen Abend" und dankte allen Mitgestalterinnen. Im Gasthaus Schmid folgte der gesellige Teil der Lichtmessfeier.
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