Die Bewohner von Tröbes und die umliegenden Orte Gaisheim, Ragenwies, Rückersrieth, Waltenrieth und Einöden hatten oft stundenlange, beschwerliche Wege zu den Pfarrkirchen in Moosbach oder Etzgersrieth zurück zu legen. Besonders in den Wintermonaten war dies oft nicht möglich. Die Bürger erkannten bald, dass ihr Wunsch nach eigenem Friedhof nicht realisierbar ist. Die Rufe nach einer eigenen Kirche wurden aber immer lauter.
1889 wurde deshalb ein Kirchenbauverein gegründet, der den Bau einer Expositur-Kirche für Tröbes und die umliegenden Orte anstrebte. Zum ersten Vorsitzenden wurde Johann Bodensteiner gewählt. Sofort setzten Spenden in die Kirchenbaukasse ein. Alles lief bestens. 1897 stellte die Gemeinde Tröbes der Kirchenstiftung ein geeignetes Grundstück unentgeltlich zur Verfügung. 1903 wurden die Neubaupläne für die Kirche von der Regierung der Oberpfalz genehmigt. 1906 ordnete das Innenministerium in München den Kirchenbau an. Dann aber stellten sich große Hindernisse in den Weg. Der große Brand von Tröbes 1903, der die Ostseite des Dorfs in Schutt und Asche legte, lähmte das geordnete Dorfleben. Als es wieder besser wurde, brach der Erste Weltkrieg herein.
37.000 Reichsmark waren am Anfang in der Kirchenbaukasse. Diese wurden als Kriegsanleihen gezeichnet und am Ende 1918 war nichts mehr von dem Geld da. Erst Ende der 20er Jahre wollten die Gläubigen das angefangene Werk endlich zu Ende führen. Feierlich versprachen sich die Frauen und Männer im Kirchenbauverein: „Vereint im Kirchenbauverein, der nun neu wieder erstehen soll, sehen alle Unterzeichneten nur das eine Ziel vor Augen und wollen ihre ganzen Kräfte dem Kirchenbauverein als ihre angehörigen Mitglieder zur Verfügung stellen, damit endlich erreicht werde, was man sich schon längst ersehnte und als notwendig anerkannte, eine Katholische Kirche mit Seelsorgestelle“. Im Kirchenbauverein waren sämtliche Haushaltungen durch ein Mitglied vertreten und er zählte im April 1931 immerhin 111 Mitglieder.
Auch in Regensburg sah man dem Kirchenbau in Tröbes wohlwollend gegenüber, sodass nach der Planung durch den Architekten Max Wittmann aus Regensburg die Arbeiten an die Firmen am 30. Mai 1933 vergeben werden konnten. Der Kirchenverwaltung Tröbes gehörten damals an: Pfarrer Georg Kiener, Moosbach, Kirchenpfleger Johann Bodensteiner, Vitus Heigl und Josef Kaiser. Als Turm wurde vom Ordinariat nur ein „Zuckerhut“ genehmigt, ebenso musste aus Kostengründen auf eine eigene Seelsorgestelle in Tröbes verzichtet werden.
Die Bevölkerung half mit, so dass am 13. August 1933 die Grundsteinlegung durch Bischof Michael Buchberger von Regensburg erfolgen konnte. Die Bauausführung ging so zügig voran, dass schon am 24. Juni 1934, am Tag des heiligen Johannes des Täufers, die Kirche von Pfarrer Kiener unter Assistenz des Benefiziaten Franz Xaver Wintermeier, Moosbach und Pfarrer Hirmer aus Pullenried, gesegnet werden konnte. Wegen der politischen Situation und des Zweiten Weltkriegs war nun zunächst Schluss. Erst 1945 und 1946 wurde die Turmuhr mit Zifferblättern erworben.
1952 folgte eine neue Orgel für 11.000 D-Mark, nachdem man sich bis dahin mit einem Harmonium beholfen hatte. Schon 1961 wurde der gesamte Altarraum renoviert. Endlich 1966 war es unter Pfarrer Josef Fromm soweit, dass der kleine Turm beseitigt und durch einen großen Turm mit Kosten von 80.000 D-Mark ersetzt werden konnte. Nun war es auch möglich, im Jahre 1968 ein vollständiges und harmonisches Geläut anschaffen zu können, das weitere 21.000 D-Mark kostete. Die Installation des Geläuts mit dem volkstümlichen Salve-Regina-Motiv bildete den Abschluss einer 35 Jahre langen und opferreichen Bauzeit der Kirche in Tröbes. Am 16. Juni 1968 konsekrierte Weihbischof Josef Hiltl aus Regensburg endlich das Gotteshaus in Tröbes.
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