95 Jahre zählt Hans Pesel. Er ist damit der älteste Bürger der Gemeinde Hirschbach. Geistig frisch feierte er den hohen Geburtstag im Kreis seiner Familie. Es gratulierten unter anderem Bürgermeister Hans Durst, Nachbarn und Verwandte sowie eine Urenkelin aus dem fränkischen Schönberg, wo seine Tochter ihre Familie hat.
In der Gemeinde Hirschbach ist er ein sehr geschätzter Zeitzeuge, dessen Erinnerungen in weniger schöne Zeiten zurückreichen. Als 18-Jähriger wurde er 1942 in den Krieg geschickt, nachdem er vorher eine Zimmererlehre in Reichenschwand absolviert hatte. Mit Kost und Logis war damals die anstrengende Tätigkeit abgegolten. Vom Krieg kam er erst 1949 zurück, nachdem er in amerikanischer und französischer Kriegsgefangenschaft war. 23 Tage dauerte damals die Überfahrt nach Amerika. In Frankreich musste er im Bergwerk schuften. Überhaupt mangelte es ihm niemals an Arbeit.
Schon 1950, gleich nach seiner Rückkehr, hat er begonnen, ein neues Haus zu bauen – und das mit wenig Geld. Dieses Anwesen bewohnt der Jubilar bis heute. Ein direkter Nachfahre, der es einmal übernehmen möchte, fehlt. Der Sohn ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Als Nebenerwerbslandwirt hat Hans Pesel das Einkommen bei den Faun-Werken in Lauf über 35 Jahre aufgebessert. Auf die Frage, wie er es hingekriegt hat, so alt zu werden, ist sein einfaches Rezept: „Ich bin halt nicht gestorben.“ Als Wohnort kann er sich keinen anderen Platz vorstellen.
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