Am 8. Juli 1920 weihte der damalige Regensburger Bischof Antonius von Henle die neu errichtete Pfarrkirche St. Nikolaus Unterauerbach. Fast exakt 100 Jahre später war von den Pfarrangehörigen und der Unterauerbacher Ortsbevölkerung ein großes Fest zum Hundertjährigen des Weihetages geplant: Die Geschichte sollte sich wiederholen.
Diözesanbischof Rudolf Voderholzer hatte sein Kommen für Sonntag, 5. Juli 2020, zugesagt. Mit Pauken und Trompeten und einem würdigen Kirchenzug mit allen kirchlichen und weltlichen Vereinen der Pfarrei und der Blaskapelle Auerbachtal sollte er willkommen geheißen werden. Wie vor einem Jahrhundert sollten wieder einige Kinder im Rahmen des feierlichen Fest- und Pontifikalgottesdienstes das Sakrament der Firmung empfangen. Soweit der Plan.
Aber die Corona-Pandemie machte auch einen Strich durch dieses Jubiläum. Der Bischofsbesuch wurde bis auf weiteres verschoben, der Festgottesdienst wird am Sonntag, 5. Juli um 9.45 Uhr mit Blick auf die Corona-Beschränkungen im Rahmen des Möglichen begangen.
Traum verwirklicht
Bereits vor der jetzigen Pfarrkirche St. Nikolaus gab es an derselben Stelle am Kirchberg in Unterauerbach ein kleines Nikolauskirchlein, das räumlich sehr beschränkt war. Als am 11. September 1895 Pfarrer Michael Zormeier die Pfarrei Unterauerbach als Seelsorger übernahm, begann dieser den Traum seiner Vorgänger von einer neuen Pfarrkirche zu verwirklichen.
Mit dem Namen Michael Zormeier ist die Geschichte der Pfarrkirche untrennbar verbunden. Bereits am 17. August 1902 fand die Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus statt. Am 8. Juli 1920 – dazwischen lag der Erste Weltkrieg – wurde die neue Pfarrkirche, die ebenfalls dem heiligen Nikolaus geweiht wurde, vom damaligen Regensburger Bischof Antonius von Henle feierlich konsekriert. Der Weihetag wurde vor 100 Jahren groß gefeiert: Ein Fest für die Pfarrei und die ganze Umgebung. Auch in der Folge wurde der Weihetag über all die Jahre mit einem Pfarrfest begangen.
Innengestaltung vollendet
Pfarrer Josef Flor, der die Pfarrei Unterauerbach ab 1961 annähernd fünf Jahrzehnte seelsorgerisch betreute, sorgte sich auch besonders um das Gotteshaus, an dem im Laufe der Jahrzehnte der Zahn der Zeit zu nagen begann. Innen- und Außenrenovierungen unter seiner Regie ließen St. Nikolaus wieder in strahlendem Glanz erscheinen. Mit der Anschaffung der Mariologie an der Empore vollendete er die Innengestaltung der Kirche, die zu Bauzeiten aus Kostengründen noch zurückgestellt werden musste.
Das Hundertjährige nimmt nun einen ganz anderen Verlauf als ursprünglich vom Pfarrgemeinderat geplant. Statt den Bischof zu begrüßen und mit allen Pfarreivereinen und den Firmlingen in einem großen Kirchenzug mit Blasmusik zur Pfarrkirche zu ziehen und einen festlichen Pontifikalgottesdienst zu feiern, wird das Jubiläum nun eher zu einem „Festtag im Kleinen und Stillen“. Eingeladen dazu sind alle Pfarrangehörigen, auch die Ehemaligen. Ob und wann der Bischofsbesuch nachgeholt wird, steht derzeit noch nicht fest.
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