(cr) Das Sauerbachtal vor den Toren Altenstadts, Neustadts und dem Oberzentrum Weiden ist seit jeher eines der beliebtesten Ausflugziele für Radwanderer und Familien. Gerade im Sommer ist es durch seine schattige Lage und dem Liebreiz des Bachlaufs, der sich wie ein Mäanderband durch die Landschaft schlängelt, äußerst beliebt.
Neben der herrlichen Landschaft, liegt der zweite Reiz des Sauerbachtals in seinen Mühlen. Es klingt fast wie im Märchen, wenn dabei die Anzahl von "sieben Mühlen" genannt wird. Mögen manche auch einen Hang von Romantik dahinter sehen - das Schicksal der einstigen Mühlen und der jetzigen letzten Mühlenbesitzer hat mit dieser Eigenschaft wenig zu tun. Ganz im Gegenteil, einsam stehen die meisten der einst stolzen Mühlen in der Landschaft. Beschwerlich und schier nicht zu bewältigen scheint die Arbeit der letzten Besitzer zu sein, die aber dennoch mit viel Liebe an ihrem Eigentum hängen.
Holzsägen
Seit altersher trug der Sauerbach mit seinem Wasser zu ihrer Existenz bei. Holzsägen und das Mahlen des Korns der umliegenden Bauern waren die Hauptaufgaben der Mühlen. Doch das Klappern der Mühlräder ist spätestens seit der Mitte der fünfziger Jahre verstummt. In der Holzmühle lässt nur mehr ein leerer Graben vom einstigen Mühlenstolz erahnen. Bei der Wanderung von Altenstadt/WN aus kommt zunächst die Haidmühle in der Süßenlohe. Hier vereint sich der Sauerbach mit der Dürrschweinenaab und fließt gemeinsam durch die Sauernlohe ins Schätzlerbad. Als nächstes ist die Holzmühle zu erwähnen, die ihren Ursprung im Jahre 1588 hat und im Steuerbuch des Amtes Parkstein erscheint (ab hier beginnt die Gemeinde Kirchendemenreuth). Nun schließt sich die Hahnenmühle an, erstmals erwähnt im Leuchtenberger Lehensbuch 1396. Ihr folgt die Lenkermühle. Beschrieben wird sie im herzoglichen Urbar von Niederbayern bereits 1285. Im 30-jährigen Krieg verödet, wird sie 1702 wieder erwähnt.
Herrlicher Blick
Hoch oben im Haberland liegt der kleine, aus dem Jahre 1301 stammenden Ort Steinreuth. Von hier aus bietet sich dem Wanderer ein herrlicher Blick über das Sauerbachtal. Nun kommt die Köstlmühle. Sie kann mit einem Alter von 386 Jahren als sehr jung eingestuft werden. Die Neumühle existiert nicht mehr, lediglich ein paar Mauerreste deuten auf ihre Existenz hin. Bereits 1954 wurde sie abgerissen. Die Knierermühle liegt bereits im Landkreis Tirschenreuth, unmittelbar vor der Ortschaft Wildenreuth. Auf das Jahr 1792 datiert ihre erste Erwähnung.
Achte Mühle unerwähnt
Und merkwürdigerweise folgt mit der Herrenmühle in der Ortschaft Wildenreuth noch eine "achte Mühle". Damit aber die Bezeichnung "Tal der sieben Mühlen" immer stimmt, lässt man von Altenstadt/WN aus diese ganz einfach weg. Die Wildenreuther jedoch drehen den Spieß um und lassen umgekehrt die Haidmühle weg.
Was den Sauerbach anbelangt, ist seine Bedeutung ungeschmälert. Zum einen ist er ein wertvoller Zubringer für die Teichwirtschaft, ob Süßenloher-, Ebneth- oder Haidmühlweiher, drei Durchlässe unter der B 22 speisen die großen Teiche.
Als wertvolles Biotop weist das Sauerbachtal seltene und geschützte Pflanzen und Auwälder auf. Am meisten aber erfreut es die Wanderer, obwohl der Waldwegebau in den vergangenen Jahrzehnten des Öfteren hohe Wellen zwischen den amtlichen Behörden schlug. Den Spaziergänger aber erfreut eher das „Bachgeflüster“, über das der Altenstädter Karl Werner einst ein anschauliches Gedicht schrieb. (cr)
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