Von Regina Kießling
Wolfgang Christoph aus Ursensollen blickt an seinem 90. Geburtstag auf ein ereignisreiches Leben zurück. 1935 wurde er in Schlesien nahe Breslau geboren. An die Flucht aus Schlesien zusammen mit seinem Bruder Dieter und seiner Mutter im offenen Güterzug kann sich der Jubilar noch genau erinnern. Kurz vor seinem 10. Geburtstag fanden sie in Ursensollen eine neue Heimat, wo sie die ersten drei Jahre im großen Saal im Wirtshaus Gehr wohnten. Als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte und den Weg ebenfalls nach Ursensollen fand, war die Familie wieder komplett. Wolfgang Christoph erzählte von dem Ursensollen aus seiner Jugend, als es noch 30 Landwirte in der Ortschaft gab und nur Schotterstraßen. Mit seinem Bruder Dieter erlebte er viel, bezeichnete ihre Lausbubenstreiche jedoch als „immer harmlose Lumpereien“. Nach der Oberrealschule in Amberg machte er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Firma Ehebauer in Ursensollen, bevor er zur Firma Siemens nach Amberg wechselte. Dort legte er seine Industriemeisterprüfung ab und blieb der Firma 40 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung treu.
Beim Ausgehen fiel sein Auge sofort auf eine hübsche Tänzerin des Amberger Tanzclubs und aus einem Kennenlernen wurde eine glückliche Ehe, aus der drei Töchter, vier Enkel und ein Urenkel hervorgingen. 1971 zog der Jubilar nach Krumbach ins selbst gebaute Eigenheim, wo er 50 Jahre seines Lebens verbrachte. Seine große Leidenschaft war neben seinen Pferden und dem Wanderreiten auch die Kunst. Bereits in über 20 Ausstellungen konnten die Bilder von Wolfgang Christoph besichtigt werden. Seinen Alterswohnsitz hat der Hobbykünstler nun wieder in Ursensollen und fühlt sich hier sehr wohl. Zu seinem Ehrentag gratulierte auch Bürgermeister Albert Geitner und überreichte ein Geschenk.
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