Seit über eineinhalb Jahren beschäftigt sich Marion Gaksch, Fachberaterin für Verbraucherfragen und Leiterin, mit Viagogo. Die Plattform verkauft Tickets weiter, kennzeichne das aber nicht richtig, so dass der Eindruck erweckt werde, es handle sich um Erstverkäufe. Das eigentliche Problem sei aber, dass die Tickets oftmals nicht gültig seien, zum Beispiel, weil sie personalisiert sind. In Amberg habe es mehrere Dutzend Fälle gegeben, erzählte Gaksch.
Fragen rund um das Energielieferrecht beschäftigten die Amberger ebenso. Das Problem war laut der Expertin, dass mehrere Energieversorgungsunternehmen insolvent gegangen sind. „Es gibt Anzeichen: Die Unternehmen sind beispielsweise nicht mehr erreichbar, der Abschlag wird ohne Grund erhöht oder Boni werden nicht ausgezahlt.“ Zum Jahresende sei die Verbraucherzentrale nahezu überschwemmt worden mit Ratsuchenden. „Es waren Tausende“, schätzte Gaksch.
Alte und neue Abzockmaschen
Abzockmaschen sind an der Tagesordnung der Verbraucherzentrale, zum Beispiel betrügerische Anrufe. Teilweise reiche schon die Zusage, sich Informationsunterlagen zuschicken zu lassen und schon sei die Maschinerie in Gang gesetzt. „Dann hat man einen Vertrag obwohl man nichts unterschrieben hat“, warnte die Leiterin. Auch falsche Handwerkerdienste treiben ihr Unwesen. Diese stellen völlig überteuerte Rechnungen und machen den Kunden Druck, sofort zu bezahlen.
Eine neue Abzocke seien die Haustürdrücker, die Hausbesitzer in Photovoltaikanlagen reinreden wollen. Die Expertin rät: „Die Tür erst gar nicht aufmachen. Wenn doch, auf keinen Fall etwas unterschreiben.“ Jede seriöse Firma würde Bedenkzeit geben.
Beratung bei Versicherungsfragen und Geldanlagen
Ein Drittel der Anfragen bei der Verbraucherzentrale in Amberg gehen bei Curt Frings ein, der sich auf Versicherungen und Geldanlagen spezialisiert hat. „Wir verkaufen nur Wissen, keine Verträge“, betonte Frings. 2018 haben viele in der Region nach Geldanlagen gesucht.
Ebenfalls in der Verbraucherzentrale in Amberg tätig ist der Energieberater Florian Urmann. Er kann eine leichte Tendenz hin zu ressourcenschonender Energie sehen. Doch er plädiert für noch mehr Engagement: „Energie ist zu günstig. Wenn sie teurer wäre, würden sich die Leute mehr Gedanken darüber machen.“
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.