Die Länderbahn hat mit ihrem Widerspruch gegen die Vergabe der Bahnverbindung von München über Regensburg und Schwandorf nach Prag Erfolg gehabt. Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbh (BEG) am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, hat die zuständige Vergabekammer Südbayern am 6. Juli entschieden, das Angebot der Allegra Deutschland GmbH auszuschließen. Die Tochter der Österreichischen Bundesbahnen hatte im vergangenen Dezember den Zuschlag nach der Neuausschreibung der Verbindung den Zuschlag erhalten. Die Strecke München–Prag bedient bisher die Länderbahn mit dem Alex. Dabei wird der Zug in Schwandorf geteilt. Ein Teil fährt weiter nach Hof, der andere nach Prag. In der Gegenrichtung werden die Zugteile in Schwandorf zusammengeführt, was immer wieder zu Verspätungen führt und für deutlichen Ärger sorgt.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat deshalb bei der jüngsten Ausschreibung die Strecken München–Prag und München–Hof getrennt vergeben. Letztere ist nach Angaben der Eisenbahngesellschaft nicht von der Aufhebung der Vergabe betroffen. "Hier haben wir den Zuschlag bereits ganz regulär an DB-Regio erteilt", teilte die Pressestelle mit. Der Vertrag mit der DB-Regio für die Strecke München–Hof läuft drei Jahre, vom Dezember 2023 bis zum Dezember 2026. Nach den neuen Bedingungen fahren die Züge von München nach Hof und von München nach Prag im stündlichen Wechsel, sodass es bis Schwandorf eine direkte, stündliche Anbindung an die Landeshauptstadt gibt. Wer nun die Strecke von München in die tschechische Hauptstadt betreiben wird, ist wieder offen.
"Nachdem gegen den Beschluss der Vergabekammer Südbayern kein Rechtsmittel eingelegt wurde, ist das Angebot der Allegra Deutschland GmbH auszuschließen", teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft weiter mit. Die BEG werte nun die Angebote aus dem verbliebenen Bieterfeld erneut aus und erarbeite eine neue Zuschlagsempfehlung. "Die Entscheidung fällt voraussichtlich im Herbst diesen Jahres." Die Allegra Deutschland GmbH ist nicht mehr dabei.
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