Vilseck
28.01.2021 - 11:13 Uhr

Stadt Vilseck mit dem sechsten Rekord-Haushalt in Folge

Während andere Kommunen ihren Haushaltsgürtel für 2021 sehr eng geschnallt haben, meldet die Stadt Vilseck den sechsten Rekord-Etat in Folge. Kämmerer Frederic Pröls kann immer noch aus dem Vollen schöpfen.

Auch im Haushaltsjahr 2021 investiert die Stadt Vilseck wieder in ihr Wahrzeichen, die Burg Dagestein. Bild: Stadt Vilseck
Auch im Haushaltsjahr 2021 investiert die Stadt Vilseck wieder in ihr Wahrzeichen, die Burg Dagestein.

Gleich zum Einstieg ins neue Jahr hatte sich der Stadtrat ein ambitioniertes Pensum auferlegt: den Haushalt 2021 für die rund 6300 Einwohner zählende Stadt Vilseck. Die Haushaltssitzung ist selbst in Corona-Zeiten die Sternstunde des Kämmerers - und wichtiger Parameter der Stadt für die Zukunft. Ein umfangreiches Zahlenwerk stand zur Bearbeitung, detailliert und ausführlich vorbereitet durch Kämmerer Frederic Pröls.

"Ein Jahr für die Geschichtsbücher", schickte Bürgermeister Hans-Martin Schertl voraus. Nicht nur wegen Corona. Denn lange hing das Damoklesschwert des Truppenabzugs über der Stadt (Schertl: "Das ist wohl so weit vom Tisch"). Novum wohl auch für Frederic Pröls, der erstmals eigenverantwortlich als Kämmerer einen Haushalt vorzulegen hatte. Immerhin gleich einen mit einem Gesamtvolumen von 27 882 900,00 Millionen Euro (Vorjahr 25 138 368,00 Millionen) als Rekordhaushalt zu bezeichnenden.

Vermögenshaushalt gibt es her

Das Fazit daraus: Vilseck kann den kommenden, vielschichtigen Aufgaben auch in heiklen Zeiten einigermaßen entspannt entgegensehen. Oder wie es Wilhelm Ertl (Einheitsblock Freie Wähler) auf den Punkt brachte: "Die Stadt kann trotz der widrigen Begleitumständen der Corona-Krise bedeutsame Projekte und Baumaßnahmen in Angriff nehmen." Die Zahlen im Vermögenshaushalt geben das her.

Die Ausweisung von neuem Bauland, die Innenstadtentwicklung sowie die Digitalisierung von Rathaus und Schule waren Andreas Kredler (Arbeitnehmer-Eigenheimer) wichtig. Peter Lehner (CSU) mahnte aber zu schnellem Handeln. Vor allem in Sachen (gestopptem) Truppenabzug. "Nachdem es so aussieht, dass der Truppenabzug gestoppt ist, müssen wir das Schwert noch schmieden, solange es heiß ist", sagte Lehner und forderte, die zugesagte politische Unterstützung einzufordern.

Die "unausgewogene Arbeitsplatzsituation", immer noch nicht abgeschlossene Grundstückverhandlungen sowie das "Defizit des städtischen Höhenschwimmbades von zwei Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren" erforderten "dringenden Handlungsbedarf". "Und beim "Thema Biodiversität und Kindergartenplätze befinden wir uns immer noch auf Schleichfahrt", kritisierte Lehner.

Jonas Dittrich stimmte für die Junge Union dem Haushalt und der damit verbundenen Kreditaufnahme von rund 1,5 Millionen Euro zu. "Lasst uns weiter Vilseck gemeinsam gestalten, denn Themen gibt es genug", war sein Credo. Er führte ein Gründerzentrum, eine Sonderwirtschaftszone, die Biodiversität oder auch die künftige ärztliche Versorgung ins Feld. Und er hoffte, dass Anliegen oder Ideen der jungen Generation nicht als Utopien abgetan werden.

Einstimmig für den Haushalt

Letztlich wurde die Haushaltssatzung für das Jahr 2021 einstimmig verabschiedet und gebilligt. "Im sechsten Jahr in Folge können wir einen Rekordhaushalt präsentieren", sagte Bürgermeister Hans Martin Schertl in seiner Haushaltsrede. Er ging auf den "moderat um 500 000 Euro auf 17.5 Millionen angestiegenen Verwaltungshaushalt" ein. "Umso größer ist unser Vermögenshaushalt, von 8,1 Millionen Euro aus dem Vorjahr auf heuer 10,3 Millionen Euro gestiegen", freute er sich. Mit über zehn Millionen Euro habe der eine Größe erreicht, die kleinere Landkreiskommunen nicht als Gesamthaushalt aufweisen. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt sei mit 2,7 Millionen Euro relativ hoch. "An diesen Zahlen kann man die finanzielle Leistungsfähigkeit unserer Stadt Vilseck erkennen", sagte Schertl. Der Rathaus-Chef ging auf die 10,3 Millionen Euro (2019 bis 2021) für die Sanierung der Wasserleitungen ein - ohne Haus- und Grundstücksbesitzer mit separaten Ergänzungsbeiträgen zu belasten. Schließlich fördere der Freistaat mit 80 Prozent.

Um Abhängigkeit vom Truppenübungsplatz und die Monostruktur etwas abzumildern, werde ein Gewerbegebiet ausgewiesen, um Firmen anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Zum Haushaltsausgleich habe sich der Stadtrat für eine zinsgünstige Darlehensaufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro entschieden. Aus der Rücklage von 1,8 Millionen Euro würden heuer nur 160 000 Euro entnommen.

"Wir sparen nicht gegen die Krise an, sondern wir investieren mit vielen Baumaßnahmen in unsere Infrastruktur und in die Zukunft unserer Stadt", sagte Schertl.

 
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