Die erfolgreiche Aufführung des geschichtsträchtigen Stücks über Lola Montez hatte dazu geführt, dass sich in Vilseck ein eigener Theaterverein gegründet hatte. Die Stadtbühne Lolamannen Vilseck trat nun erstmals als Laienspielgruppe an die Öffentlichkeit. Diese Zweifach-Premiere fand am Wochenende vor ausverkauftem Haus in der Mehrzweckhalle statt. Die Leistung der zehn Darsteller, darunter zwei Neulinge, ließ nichts zu wünschen übrig.
Maria Friedrich führte Regie und bewies als Gesamtspielleiterin mit ihrer Regieassistentin Maria Schendzielorz ein glückliches Händchen bei der Auswahl und Besetzung des Stücks sowie bei der Einstudierung. Konsequent brachten beide ihre langjährige Erfahrung mit der Freihunger Theatergrupp'm ein.
Das Böse will auch rein
In der Titelrolle glänzte Dominik Gruber als Petrus, der nicht immer nur Harmonie verspürte. Hatte er es doch in seinem himmlischen Vorzimmer mit Frau Wächter, überzeugend gespielt von Claudia Ruppert, und der energischen Sandra Zwack als Frau Holle zu tun.
Neben den Neuankömmlingen wollte sich aber auch das Böse in weiblicher Gestalt Zugang zum Paradies verschaffen. In dieser teuflischen Rolle stellte Lisa Kreuz ihr schauspielerisches Können und ihre Verwandlungskünste eindrucksvoll unter Beweis.
Den komödiantischen Aspekt des Abends brachten die Eheleute Heftig (Veronika Pröls und Stefan Nagy) auf die Bühne, die ihre Streitereien selbst im Himmel noch weiterführten und somit natürlich die Lacher auf ihrer Seite hatten.
Während sich die beiden Erzengel (Tobias Meidinger und Jonas Ditt-rich) um das neu eingetroffene Engelchen (Milena Felkl) kümmerten, versuchte Raffael Knebel (Michael Wiesmeth), ein Spezialist in Sachen Rationalisierung und Modernisierung, den Laden auf Vordermann zu bringen, allerdings mit wenig Erfolg. Denn wie sich zeigt, kann auch im Himmel der Teufel los sein. Als das Treiben schließlich selbst Petrus in seiner nagelneuen Welcome-Lounge zu viel wird, kündigt sich zu guter Letzt auch noch der höchste Chef persönlich an.
Die Vielzahl an Pointen in dem Theaterstück und der hintergründige Humor forderten den Zuschauern einiges an Konzentration ab. Die schauspielerischen Fähigkeiten der Darsteller überzeugten das Publikum, das beim "Termin bei Petrus" mit Zwischenapplaus nicht geizte.
Glücklich über die gelungene Premiere seiner Stadtbühne bedankte sich Vorsitzender Dominik Gruber mit kleinen Aufmerksamkeiten bei allen, die im Hintergrund am Erfolg mitgearbeitet hatten. Neben den Regisseurinnen hob er besonders Michael Nutz (Bühnenbau), Christian Weiß (Licht- und Tontechnik), Renate Kreuz (Maske), Beate Stock (Kostüme) und Julia Graßler (Souffleuse) hervor.
Noch Karten erhältlich
Bürgermeister Hans-Martin Schertl gratulierte zur Uraufführung eines fantastischen Stücks und war sich sicher, dass der Termin bei Petrus weitere Termine auf der Theaterbühne der Lolamannen nach sich ziehen wird. Für die Aufführungen am Freitag, 6., Samstag, 7., und Sonntag, 8. September, sind noch Karten bei nt-ticket.de und an der Abendkasse erhältlich.
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