Der neue Stadtpfarrer von St. Ägidius Vilseck, Hrudaya Madanu, feierte mit Pater Jimmy Joseph in der Bergkirche von Axtheid-Berg den Eröffnungsgottesdienst des Vilsecker Bergfestes, den der von Franz Winklmann geleitete Kirchenchor mitgestaltete. In seiner Predigt bezeichnete Pfarrer Pfarrer Madanu einen Berg als Symbol zwischen Himmel und Erde. "Berge bringen uns näher zu Gott und helfen uns, die Beziehung zu ihm zu stärken", sagte er und stellte den Heiligen Ägidius (Wochenthema: "Weg zur Heiligkeit; die Fußstapfen der Heiligen") in den Mittelpunkt. Ägidius habe das Vertrauen in Gott gelegt und sei "für uns Vorbild, dort in Demut zu wirken, wo Gott uns hingestellt hat".
Tradition hat auch der Bikergottesdienst, zu dem am ersten Bergfestsonntag wieder viele Motorradfahrer mit ihren Maschinen zum Freialtar gekommen waren. Pfarrer Andreas Giehrl aus Kallmünz, der früher selbst Motorrad fuhr, griff in seiner Predigt das Evangelium vom Taubstummen auf, den Jesus geheilt hatte. Er sagte, dass auch die Menschen heute in gewisser Weise taubstumm geworden seien. An die Gottesdienstbesucher teilte er weiße Blätter auf, auf denen nur ein schwarzer Punkt zu sehen war. Jeder nehme nur den schwarzen Punkt wahr, nicht aber das große weiße Umfeld. „Sehen wir nicht meist nur die dunklen Flecken in unserem Leben und übersehen das Helle und Schöne?“, fragte er und forderte die Gläubigen auf, den Blick doch wieder nach oben zu richten und miteinander zu reden. Dunkelheiten und Negatives könne man getrost den Herrgott überlassen, "denn er wird alles zum Guten wenden".
Zusammen mit einem Weihrauchkorn legten die Gottesdienstbesucher ihre Sorgen in eine Opferschale – und somit symbolisch in die Hände Gottes. In den Fürbitten baten sie um Gottes Beistand für alle Verkehrsteilnehmer und Unfallhelfer. Ins Gebot wurden auch alle Verstorbenen und Verunglückten eingeschlossen. Nach der Messe segnete Pfarrer Giehrl die an der Bergkirche aufgereihten Maschinen und ihre Besitzer mit Weihwasser.
Nach dem Gottesdienst herrschte an den Verpflegungsständen und an der Getränkeausgabe ein großer Andrang – das gemeinsame sonntägliche Mittagessen gehört zu einem richtigen Bergfest einfach dazu. Beim abendlichen Taizé-Gebet mit Diakon Dieter Gerstacker klang der erste Bergfestsonntag besinnlich und würdig aus.
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