Eigentlich ist der Jubilar Josef Eierer aus Vilseck nicht alt, sondern jung beziehungsweise jung geblieben. Als Nachwächter Tschung ist er seit 1995 in Vilseck unterwegs. Seine Stadtführungen und Auftritte bei verschiedenen Veranstaltungen und Feiern kann man nicht mehr zählen – es dürften mehr als 500 gewesen sein. So hat er den Namen seiner Heimatstadt weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt gemacht.
Eierers Verdienste hatten Bürgermeister und Stadträte vor kurzem durch eine besondere Auszeichnung gewürdigt. „Auf die Bürgermedaille in Silber bin ich sehr stolz“, sagte der Jubilar und zeigte sie seinen Gästen bei der Geburtstagsfeier, zu der sich die Vertreter von sechs Vereinen und viele Freunde und Bekannte die Klinke in die Hand geben. Auch die Bürgermeister Hans-Martin Schertl und Thorsten Grädler sowie Pater Jimmy Joseph als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft überbrachten Glückwünsche und Geschenke.
Nach seinem Tagesablauf gefragt, erzählte Tschung in seiner unnachahmlichen Art: „Bei mir kommt keine Langeweile auf. Mein Tag beginnt mit dem Lesen der Amberger Zeitung und des Pfarrbriefs, weil ich halt immer über alles informiert sein will.“ Dann komme sein Rollator in Schwung, mit dem er seine Einkaufsrunde drehe und die Torhouder-Marianne kurz besuche, fügte er hinzu. Auch der obligatorische Mittagsschlaf sei bei ihm Pflicht. „Gegen Abend mache ich dann noch meinen täglichen Kontrollgang durch die Stadt“, berichtete der Nachtwächter, „und in meinem Fernseh-Sessel lasse ich den Tag gemütlich ausklingen.“
Sein größtes Hobby sei der Fußball, bekannte er. Als ehemaliger Torhüter sei das ja kein Wunder, und er verpasse auch im Fernsehen kein Spiel. Selbst bei den Heimspielen des FV Vilseck trifft man ihn noch regelmäßig auf dem Fußballplatz an.
Als Nachtwächter müsse er nun schon etwas kürzer treten, bedauerte Josef Eierer. „Aber auf Wunsch mache ich gerne noch weiter, vorausgesetzt, dass ich gesund bleibe und mich jemand mit dem Rollator durch die Straßen schiebt.“ Also lautete sein Fazit: „Menschenwachen kann nichts nützen, Gott muss wachen, Gott muss schützen!“













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