Vilseck
03.10.2022 - 12:51 Uhr

Vilsecker Störchlein vom Schicksal gebeutelt

Das erste Storchenkind, das auf dem neu errichteten Horst auf dem Malzhaus zur Welt kam, scheint kein Glückskind zu sein. Nach einem Flugunfall hat es aber jetzt immerhin Asyl in der Tierauffangstation Kümmersbuch gefunden.

Das verunglückte Vilsecker Störchlein ist bei Hans Weiß in der Tierauffangstation Kümmersbuch über den Winter gut aufgehoben. Bild: rha
Das verunglückte Vilsecker Störchlein ist bei Hans Weiß in der Tierauffangstation Kümmersbuch über den Winter gut aufgehoben.

Noch so jung, und schon so viel mitgemacht! Die Rede ist vom Vilsecker Störchlein, dem ersten Storchenkind, das auf dem neu errichteten Horst auf dem Malzhaus-Kamin am 11. Mai zur Welt kam.

Bereits neun Tage später musste die junge Storchenfamilie den schweren Tornado „Emmelinde“ überstehen. Das gelang ihr, und so führte sie etwa vier Wochen lang ein glückliches Dasein.

Angriff von Artgenossen

Anfang Juni jedoch wollten weitere Artgenossen den Vilsecker Störchen ihr Nest streitig machen, und so kam es zu einem heftigen Gerangel. Nach diesem unheilvollen Besuch wurde der Storchenvater nicht mehr gesehen, und die Mutter musste ihr Einzelkind alleine großziehen.

Aber es kam noch schlimmer. Das kleine, ziemlich verängstige Störchlein, von der Mutter tagelang zum Fliegen aufgefordert, verunglückte am 20. Juli bei einem Flugversuch in den Vilsauen. Mit gebrochenem Bein fanden es Mitglieder der Anglergemeinschaft und brachten es zur Tierauffangstation nach Kümmersbuch. Hier wurde der junge Storch gut verarztet und seither von Hans Weiß bestens gepflegt und versorgt.

Vater vermutlich tot

„Der Fuß ist inzwischen wieder heil, aber einen Flug in den Süden würde der Kleine nicht schaffen“, meint der engagierte Tierschützer. Hans Weiß hatte Anfang Juni einen toten Storch in der Nähe von Hahnbach gefunden, war sich aber nicht sicher, ob es sich dabei um den Vilsecker Storch, also den Vater des verunglückten Störchleins, handelte. „Zeitlich könnte es hinkommen“, vermutet Weiß.

Der einsame, zurückgebliebene Jungstorch darf nun in Kümmersbuch überwintern. Dann wird man sehen, was das Schicksal für ihn bereithält. Vielleicht findet er nächstes Jahr als Glückspilz wieder in seine Heimatstadt Vilseck zurück.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.