Vilsecker zeigen großes Interesse an PV-Anlagen auf eigenem Dach

Vilseck
07.05.2023 - 15:25 Uhr
2. Bürgermeister Thorsten Grädler (links) bedankt sich mit einem Brotzeitkorb beim Solarbotschafter des SFV Amberg, Reinhard Hampel.

Vilsecker Bürger haben erneut großes Interesse an selbst erzeugtem Solarstrom gezeigt. Auch der zweite Informationsabend zum Thema „Dach-PV-Anlagen und Batteriespeicher“, organisiert von der Wählergruppe Einheitsblock Freie Wählerschaft (EHB), war gut besucht. Referent Reinhard Hampel vom Solarförderverein Amberg vermittelte in seinem Vortrag viel Basiswissen und gab nützliche Tipps zu der komplexen Materie.

Sein Referat erstreckte sich über die einzelnen Bestandteile einer Dach-PV-Anlage, über den Vorgang der Stromerzeugung mit Einspeisung in das eigene Hausnetz, Speicher oder in das öffentliche Stromnetz bis hin zu den Kosten und der wirtschaftlichen Betrachtung einer solchen Investition anhand der Werte seiner eigenen PV-Anlage, die er seit 2015 auf seinem Privatanwesen in Betrieb hat. Ebenso erläutere Hampel den steuerlichen Aspekt, die administrativen Vorgänge bei der Anmeldung der Anlage und Fördermöglichkeiten durch staatliche oder kommunale Fördertöpfe.

In acht Schritte unterteilte Hampel den Weg zu einer eigenen Anlage. Den ersten Schritt machten die Zuhörer mit ihrem Interesse schon beim Informationsabend. Als zweiten Schritt empfahl der Solarbotschafter eine erste Ertragsabschätzung. Hierbei biete das Onlinetool des Solarpotenzialkatasters eine gute Hilfe. Danach sei es ratsam, mehrere Angebote einzuholen und eine Voranfrage beim Netzbetreiber stellen. Erst dann sei es sinnvoll den Kaufvertrag abzuschließen. Parallel dazu sei die Klärung von Steuerfragen und Versicherungsschutz zu tätigen. Damit seien dann die wichtigsten Hürden bis zur Installation, Inbetriebnahme und Anmeldung der Anlage erledigt.

Auch zur Fragestellung: „Rechnet sich ein Batteriespeicher“ gab Hampel sein Wissen preis. In der Praxis werden häufig zu große Speicher installiert. Dies beeinträchtige den Ladezustand der Batterie und beschleunige die Alterung der Batterie. „Ungenutzte Kapazität kostet unnötig Geld und verschwendet Rohstoffe und Ressourcen“, erklärte Hampel. Die zu erwartende Lebensdauer eines Batteriespeichers liege bei zehn bis 15 Jahren, während Solarmodule länger als 20 bis 30 Jahre eine sehr gute Leistung bringen könnten.

Ohne Speicher sei ein Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms von 20 bis 30 Prozent realistisch, während mit Speicher eine Quote von bis zu 70 Prozent möglich sei. Aufgrund der derzeit hohen Nachfrage nach Speichern sei das Preisniveau deutlich gestiegen. Dies wiederum verlängere den Amortisationszeitraum erheblich. Denkbar sei hier die Nachrüstung zu einem späteren Zeitpunkt.

Hampel gab einen Überblick über finanzielle Förderungen durch die EEG-Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom oder durch Solarkredite zu günstigen Konditionen über die KFW oder die Hausbank. Ferner leisten einige Kommunen Zuschüsse zu PV-Anlagen. Hampel empfahl dies vor dem Kauf bei der eigenen Kommune zu erfragen. Während die Stadt Vilseck bis zu 150 Euro für eine Balkon-PV-Anlage bezuschusst, biete die Gemeinde Ebermannsdorf auch Fördermittel für Dach-PV-Anlagen und Speicher, so Hampel.

Unter der Überschrift „Klimaschutz ist Friedenspolitik“ ging Hampel auch auf den ethischen Aspekt ein. Der Redner betonte mit Verweis auf die Bayerische Verfassung (Art. 141) : „Der Gesundheit und der Unversehrtheit des Menschen ist der absolute Vorrang einzuräumen. Alles andere hat sich dem unterzuordnen.“ Hampel ermahnte alle zu einem raschen Handeln. „Gerade die Politik, ob in Berlin, München oder auf kommunaler Ebene, müsse dies endlich einsehen und handeln.“

Mit einem flammenden Appell für den Ausbau der erneuerbaren Energien beendete der Referent seinen Vortrag: „Die Zukunft liegt in unserer Hand und wir müssen sie umweltfreundlich und nachhaltig gestalten und formen.“

Mit einem Brotzeitkorb bedankte sich der Vorsitzende des EHB, 2. Bürgermeister Thorsten Grädler, bei dem ehrenamtlichen Solarexperten, der von Hermann Dotzler, ebenfalls vom Solarförderverein Amberg, unterstützt wurde.

Zur weiteren Information empfahl der Referent die Homepage des Solarfördervereins unter www.sfv.de/verein/infostellen/infostelle-amberg-amberg-sulzbach sowie die Internetseiten www.solarverein-amberg.de und www.packsdrauf.de. Außerdem hilfreich seien www.energieatlas.bayern.de und www.solare-stadt.de/amberg-sulzbach/Solarpotenzialkataster.

 
 

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