Vohenstrauß
13.12.2024 - 09:11 Uhr

Adventssingen in der Evangelischen Stadtkirche rührt Herzen an

Als Karl Putzer als ehemaliger Mitarbeiter der Volksbank vor Jahren das erste Adventssingen in Vohenstrauß initiierte, ahnte er nicht, wie viel Zuspruch es in der Zukunft ernten sollte. Auch heuer gibt es Standing Ovations für die Gruppen.

Wenn sich alljährlich im Advent die Schellenberger Alphornbläser, das Bläserquartett der Stadtkapelle Pleystein und die Sitzweilgruppe Miesbrunn zu einer vorweihnachtlichen Symbiose zusammenschließen, dann wird den Zuhörern, trotz der kalten Temperaturen, warm ums Herz. Max Frischholz trägt zwischendurch die eine oder andere lustige Anekdote bei, die zum Schmunzeln und Lachen anregt.

So mancher Zuhörer ertappte sich am Dienstag in Vohenstrauß selbst in den Geschichten und zog so manche Parallelen. Frischholz versteht es, mit seinen Worten das Herz der Zuhörer zu gewinnen und gleichzeitig den Musikanten eine nötige Pause zwischen den Stücken zu verschaffen. Geschichten wie die „Advents-Hoffnung“ von Helmut Zöpfl, „Das Elend mit den Weihnachtsplätzlan“, „Zurzeit in Ägypten“ von Dichter Josef Fendl aus dem Bayerwald oder „Da Lebkoucha“ ließen in den Kirchenbänken der Evangelischen Stadtkirche kaum jemanden unberührt.

Filialleiter Anton Zilbauer von der Volks- und Raiffeisenbank Nordoberpfalz hieß die Zuhörer im Schein der zweiten Adventskranzkerze zum 15. Adventssingen willkommen. Im Voraus dankte er Gastgeberin und Stadtpfarrerin Carmen Riebl und lud alle Zuhörer ein, den Stress und die Hektik dieser Zeit abzuschütteln und die Seele baumeln zu lassen. Spenden sollen wieder je zur Hälfte an den katholischen und evangelischen Kindergarten vor Ort gehen.

Mit einem "Gruß aus Bad Krozingen“ eröffneten die Schellenberger Alphornbläser mit Bernhard und Maria Träger, Christian Albrecht und Inge Hirschleb den Abend. Die Bläsergruppe mit Markus Schulz, Karl Putzer, Maria Franz und Karl Weißer meinten „Hiaz is der rauhe Winter da“ und die Sitzweilgruppe mit Ludwig Putzer, Karl Putzer, Markus und Tanja Schulz sowie Gunda Völkl stimmten mit „Staad, staad heit is Advent“ auf die 90 folgenden Minuten ein.

Die Frage eines kleinen Mädchens, das ein kleines Pupperl im Schaufenster sieht, aber nur einen Schilling in der Hand hält und weinend sein kleines Naserl an das Schaufenster drückt, rührt an. Es meint: „Liabs Christkindl, host mi vergessen und no so viel andere dazua. Wär`s wirklich von mir sehr vermessen, wenn i di bitt, hör mir doch zua? Liabs Christkindl, i möchte dir sagen, ich hätt' so a eigne Idee. Wenn jeder, der z'viel hat, ein bisserl tät geben, dann könnten wir alle guad leb’n.“ Die Geschichte regte zum Nachdenken oder sogar zum Handeln an.

Beim Lied „Schöi langsam wird’s still“ konnten die Zuhörer ihren eigenen Gedanken nachgehen und überlegen, welche kleinen Dinge man wertschätzt, und der „Klang der Berge“ entführte mit den Alphörnern hinein in die verschneite Welt der Gipfel, die am geistigen Auge vorüberzogen. Als endlich vor lauter Begeisterung stehend Applaus gegeben werden durfte, spielte jede Gruppe noch eine Zugabe. Hoffentlich leuchteten dann auch die „Sterne der Heiligen Nacht“ den Zuhörern auf dem Heimweg „so hell und so klar“, wie sie die Musikanten der Miesbrunner Sitzweil zum Schluss besungen hatten.

Hintergrund:

Benefizkonzert

  • Tradition: bereits das 15. Adventssingen der Volks- und Raiffeisenbank Nordoberpfalz
  • Beteiligte Gruppen: Sitzweilgruppe Miesbrunn mit Ludwig Putzer, Karl Putzer, Markus und Tanja Schulz sowie Gunda Völkl; Schellenberger Alphornbläser mit Bernhard und Maria Träger, Christian Albrecht und Inge Hirschleb; Bläserquartett der Stadtkapelle Pleystein mit Markus Schulz, Karl Putzer, Maria Franz und Karl Weißer
  • Adventsgeschichtenerzähler: Max Frischholz
 
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