Novum bei der Stützpunktwehr: die Wahl der Vorstandschaft musste bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr wiederholt werden. Es war ein exorbitanter Formfehler des Vorsitzenden Peter Grosser, der die Jahreshauptversammlung fast außer Rand und Band geraten ließ. Und das am Ende eines mehrstündigen Sitzungsmarathons.
Die arbeitsreichen Jahresberichte gerieten dadurch fast in den Hintergrund. Als gegen 18.30 Uhr die dreieinhalbstündige Versammlung im Lehrsaal für die Feuerwehrleute zu Ende gehen sollte, unterbrach Vorsitzender Peter Grosser betroffen die Grußwortrede des Bürgermeisters Andreas Wutzlhofer und stellte fest, dass die wenige Minuten vorher zu Ende gegangene Neuwahl der Vorstandschaft, die Kreisbrandrat Marco Saller leitete, ungültig sei, da nicht schriftlich gewählt wurde. Grosser hatte zuvor dem Kreisbrandrat ein älteres Satzungsformular vorgelegt, in dem offenbar eine Wahl per Akklamation vorgeschlagen war, sollte sich nur ein Bewerber zur Wahl stellen. Dieses Prozedere sei aber nach der gültigen Satzung unwirksam.
Saller weigerte sich daraufhin, die Wahl erneut zu leiten und der oberste Dienstherr der Feuerwehren in der Großgemeinde Vohenstrauß, verließ die Sitzung wegen der beginnenden Jahreshauptversammlung der Jungen Union. Nach kurzer Beratung übernahm Stadtkommandant Mario Dobmayer zusammen mit seinem Stellvertreter Albert Burger, Christoph Schmid sowie Alfons Raab, der schon unter Saller als Schriftführer bestellt war, den Part und wickelte die Wahl souverän ab. Grosser war der Formfehler sichtlich peinlich, für den er sich bei seinen Kameraden auch mehrmals entschuldigte, aber es half nichts und die Wahlgänge mussten wiederholt werden, wenn auch mit dem gleichen Ergebnis als bei der ersten Wahl. Lediglich die beiden Beisitzer für den Verwaltungsrat waren nicht betroffen, da diese wegen dreier Kandidaten beim ersten Wahlgang schon schriftlich erledigt wurde. „Das ist eine Jahreshauptversammlung mit großem Unterhaltungswert“, meinte Stadtrat Josef Haberkorn, der das "Drunter und Drüber" genau verfolgte.
Zum Vorsitzenden wurde schließlich mehrheitlich Peter Grosser gewählt. Er machte aber beim ersten Wahlgang schon deutlich, dass es nun seine definitiv letzte Amtszeit sein werde. Den Stellvertreterposten übernimmt neu Nachwuchsfeuerwehrmann Jonas Dobmayer. Ebenfalls neu wurde das Amt des Kassiers vergeben. Thomas Stahl rückt dazu in die Vorstandschaft auf. Als zweiter Kassier übernimmt ebenfalls Magdalena Süss als junge Feuerwehrfrau Verantwortung. Verena Kunz bleibt Schriftführerin. In den Verwaltungsrat schafften es neu Sören Meckl und Jakob Gleixner, die sich gegen Vinzenz Kellner behaupteten. Ebenfalls neu sind die Kassenprüfer Anton Schwägerl und Stefan Hilburger. Nach 18 Jahren im Amt, davon 12 Jahre als erster und 6 Jahre zuvor als Stellvertreter, gab Anton Schwägerl den verantwortungsvollen Posten des Kassenchefs ab und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Es sei aber seit jeher Brauch, dass der scheidende Kassier dann noch als Kassenprüfer wichtige Dienste leistet und dem werde er sich auch stellen. Die bisherigen Kassenprüfer Werner Hofmann und Hubert Burger wollten ihr Amt ebenfalls in jüngeren Händen wissen und traten nicht mehr an. Schwägerl dankte dem Verwaltungsrat, der ihm in all den Jahren sehr akribisch über die Schulter schaute und seine Arbeit prüfte. „Ich hab’s immer gerne gemacht“, bekannte der Banker. Nachdem er an anderen Stellen bei der Feuerwehr aktiv eingebunden ist, wolle er nun aber kürzer treten, erklärte der Vohenstraußer seinen Entschluss.
Aus seiner verantwortungsvollen Rolle als stellvertretender Jugendwart ließ sich auch Matthias Neumann entbinden. 15 Jahre lang stand er als Führungspersönlichkeit in den Pflichten der Nachwuchsausbildung bei der Stützpunktwehr. Für die jahrelange Unterstützung überreichte ihm der Vorsitzende mit dem Kommandanten einen Feuerwehr-Bierkrug. Grosser war auf den Nachwuchs sehr stolz, deswegen gebühre Neumann großer Dank für sein Engagement in diesem wichtigen Bereich.
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