Vohenstrauß
02.08.2018 - 10:49 Uhr

Biobauer gibt Gas

Ein Energiebauer aus dem Luhetal will seine Biogasanlage erheblich verändern und auf mehr als die doppelte Größe erweitern. Das Mammutprojekt stößt im Vohenstraußer Bauausschuss nicht nur auf Zustimmung.

Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen. dob
Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen.

(dob) Bisher besitzt der Öko-Landwirt in Lämersdorf eine 760-kW-Anlage. Diese soll nun auf eine 1660 kW-Anlage erweitert werden. Samt neuer begehbarer Trafostation, Erweiterung des Technikgebäudes mit einer Länge von 14,5 Metern und einer Breite von 10 Metern, dem Neubau eines Diesellagers, Notstromaggregats und eines im Durchmesser 16 Meter und in der Höhe 13 Meter umfassenden Wärmepufferspeichers stehen hohe Investitionskosten an, die mit Hilfe der EEG-Flexprämie umgesetzt werden.

Wegen des Vollzug des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung schob die Stadt nun eigens eine zusätzliche Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ein, da bis zur nächsten Sitzung im September die Zweimonatsfrist überschritten worden wäre, informierte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer als Sitzungsleiter. Es handelt sich um ein privilegiertes Vorhaben. Ein dritter 1200 kW-Motor soll bei der saisonal und tageweisen Flexibilisierung helfen, den Strom dann zu produzieren, wenn er von den Stromabnehmern gebraucht wird.

Vor allem in Spitzenzeiten soll der Strom, planbar und zuverlässig fließen. Wegen der Wärmeversorgung in Richtung Sägewerk Hammermühle liege bereits eine Anfrage bei der Stadt für die Querung der Luhe wegen einer Wärmeleitung vor, ließ Wutzlhofer wissen. Schon bisher werden einige Anwesen in Lämersdorf mit Wärme aus der Biogasanlage versorgt.

Laut Josef Haberkorn werde die Leistung von den Strombetreibern automatisch zurückgefahren, wenn weniger Strom verbraucht wird. Der Strom werde ähnlich einer Börse vermarktet, berichtete Hans Bayerl. In Spitzenzeiten koste der Strom entsprechend mehr wovon der Landwirt profitiere, wusste Josef Maier. Die Räte hatten jedoch lediglich darüber zu entscheiden, ob die Zufahrt zum Schutzobjekt mit den Feuerwehrfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen sowie die Löschwasserversorgung für diesen Bereich sichergestellt ist.

Da sich beim "Edelweiß"-Schützenhaus ein Löschwasserbehältnis befindet und in etwa 300 Metern Entfernung die Luhe vorbeifließe, sei dies sichergestellt. Für einen etwaigen "Super-Gau" in der Biogasanlage werde vom Landwirt ein natürliches Havariebecken vorgehalten. Für die bedarfsorientierte Einspeisung bekomme der Landwirt eine erhöhte Prämie, hieß es.

Gegen den Antrag auf Änderung der Anlage zur Erzeugung von Strom durch den Einsatz von Biogas mit einer Feuerungswärmeleistung von insgesamt 4,02 MW durch Flexibilisierung der bestehenden Biogasanlage stimmte Stadträtin Gabriele Eichl.

Einstimmig grünes Licht erhielt der Tekturbauantrag für die Sanierung des Wohn- und Geschäftshauses in der Friedrichstraße 12. Nachdem der Eigentümer mit der Vermietung im Erdgeschoss mit Geschäften kein Glück hatte, investiere er jetzt erneut in den Wohnungsbau. Lediglich ein Teilbereich werde noch für etwaige Lokal- oder Geschäftsräume vorgehalten. Zusammen mit dem städtebaulichen Berater, Urban Meiller, von den em. Architekten aus Amberg habe der Eigentümer diese einvernehmliche Lösung entwickelt, erklärte Wutzlhofer.





Mitteilungen des Bürgermeisters:

Bauherren dürfen sich freuen

Abschließend gab Bürgermeister Andreas Wutzlhofer noch die durch die Verwaltung oder durch ihn persönlich behandelten Bauanträge bekannt: Keine Einwände gab es von Seiten der Stadt zum Tektur-Bauantrag in der Waidhauser Straße 44 über den Anbau an das bestehende Betriebsgebäude; in der Messerpaint 13 in Oberlind soll ein Einfamilienhaus gebaut werden.

Auch ein Tekturbauantrag über die Brandabschnittstrennung zwischen dem Anbau der Kundenannahme mit Dialogannahme und des bestehenden Autohauses mit Werkstatt in der Altenstadter Straße wurde mit gemeindlichem Einvernehmen an die Genehmigungsbehörde des Landratsamts weitergeleitet.

In der Orchideenstraße 1 in Altenstadt will der Eigentümer eine Garage mit Abstellraum anbauen und auch der Bauantrag über den Anbau an die bestehende Tierarztpraxis und die Nutzungsänderung der Garage in der Danziger Straße erhielt das gemeindliche Einvernehmen. (dob)

Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen. dob
Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen.
Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen. Unterhalb der Anlage hält der Landwirt ein natürliches Havariebecken vor. dob
Die bestehende Biogasanlage in Lämersdorf soll massiv vergrößert werden, um eine Flexibilisierung zu erreichen. Unterhalb der Anlage hält der Landwirt ein natürliches Havariebecken vor.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.