Die Stadt Vohenstrauß hat zwei neue Bürgermedaillenträger – einen in Gold, einen in Silber. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer legte sich für diesen besonderen Moment sogar die güldene Amtskette um den Hals und gab damit der Feierstunde einen besonderen Rahmen. Der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Erwin Scholz gestaltete die etwa einstündige Feier musikalisch mit. "Die ehrenamtlichen Einsätze der beiden Geehrten wirken nach und gaben der Heimatgemeinde ein sichtbares und unverwechselbares Gesicht", unterstrich das Stadtoberhaupt.
Mit Peter Staniczek ehrte die Stadt eine Person, die sich über viele Jahrzehnte in ehrenamtlichen Funktionen und Ämtern unschätzbare Verdienste um den Heimatgedanken erworben hat. Mit der Übernahme der Leitung des Heimatkundlichen Arbeitskreises (HAK) im Jahr 1986 setzte sich Staniczek das Ziel, mit der Herausgabe periodisch erscheinender Beiträge zur Heimatkunde und -geschichte der Stadt und Großgemeinde ein Forum für die Ergebnisse der Forschungsarbeiten in der Region zu schaffen.
Neues Heimatmuseum
Bis heute gehört der Geehrte dem Redaktionsteam an. Immerhin sei man zwischenzeitlich bei Band 43/2021 angelangt, so Wutzlhofer. Seiner Initiative war es auch zu verdanken, dass die Ackerbürgerhäuser von der Stadt saniert und in ein Heimatmuseum umgewandelt wurden. Staniczek verfasste zahlreiche Beiträge zur Denkmal- und Museumspflege, zur Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft und zur Pflege des Brauchtums. Die wohl bedeutendste Entdeckung und Ausstellung „Die Hügelgräber in Lohma – Funde aus der Hallstattzeit“ gelang Staniczek auf dem Gebiet der Archäologie und Bodendenkmalpflege, auch im Hinblick auf die Besiedelung der Region.
Von großer Bedeutung war sein Einsatz zur Sanierung des Naturdenkmals „Kalter Baum“. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf dem Bemühen um den Erhalt des Renaissance-Schlosses Friedrichsburg, das er der Bevölkerung wieder nahebrachte, um eine sinnvolle Nutzung zu finden. Dazu gründete Peter Staniczek das Kuratorium Schloss Friedrichsburg. Durch Koordination und Organisation von Ausstellungen, Konzerten und Theateraufführungen und durch die kulturelle Nutzung in den historischen Räumen gelang es dem Geehrten, den Freistaat Bayern als Eigentümer für weitere Sanierungsschritte zu gewinnen.
Sogar der Nordgautag 2004 und die Anpachtung des Schlosses durch die Stadt dürften diesem Bemühen zuzuschreiben sein. Zuletzt erhielt er 2017 die Aventinus-Medaille, die höchste Auszeichnung des Verbands Bayerischer Geschichtsvereine. Deshalb sei es die folgerichtige Entscheidung, dass nun auch die goldene Bürgermedaille der Stadt hinzukommt, führte Wutzlhofer aus.
Kollegen, Freunde und Glück
In dankbarer Anerkennung und Würdigung der besonderen persönlichen Leistungen, die Hans Oppelt insbesondere durch sein jahrzehntelanges, ehrenamtliches Engagement im kulturellen und kirchlichen Bereich mit der Restaurierung der Feldkreuze und Wiederinstandsetzung der heute in der evangelischen Stadtkirche befindlichen Seitenaltäre erbracht hat, wird ihm vom Stadtrat die Bürgermedaille in Silber der Stadt Vohenstrauß verliehen. Damit ist Oppelt der Erste, dem diese Auszeichnung zuteil wird. Das umfangreiche Schaffenswerk von Hans Oppelt beinhaltet ebenso das Vortragskreuz in der evangelischen Kirche oder den Herrgott am Kreuz im evangelischen Friedhofsteil in Altenstadt in den Jahren 2000 und 2013. Mit seiner Hilfe wurden innerhalb von 19 Jahren mehr als 15 Denkmale vor dem Verfall gerettet. Wertvolle und uneingeschränkte Unterstützung gab es von ihm bei der Pflege der mit sehr seltenen Orchideen bewachsenen Wiese am Schinderhannes-Weiher bei Waldau oder beim Umbau der Alten Apotheke zum Vereinsheim sowie der Erneuerung des Friedenskreuzes am Weg zum Fuchssteinach. Deshalb habe sich der Geehrte die Bürgermedaille in Silber redlich verdient, sagte Bürgermeister Wutzlhofer.
Peter Staniczek, ehemals Rektor der Hauptschule – der heutigen Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule – blickte auf die vergangenen 50 Jahre seiner Zeit in Vohenstrauß zurück. Als junger Mann mit 22 Jahren in der Zeit des großen schulpolitischen Wandels war er im April 1969 an die neu entstandene Volksschule Vohenstrauß abgeordnet worden. Es sei ihm leichtgefallen, sich in die Vohenstraußer Gesellschaft einzufinden. Sein damaliger Rektor Josef Kraus, ein eingefleischter Heimatkundler, machte ihn umgehend mit den hiesigen Brauchtümern bekannt. „Neben dem Netzwerk von Fachleuten, Kollegen, Freunden und Mitarbeitern – Voraussetzung für erfolgreiches Forschen, Ausstellen und Publizieren – spielte natürlich auch das Glück immer wieder eine maßgebliche Rolle“, versicherte der Geehrte. Mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und einem geselligen Stehempfang endeten die Feierlichkeiten.















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