Vohenstrauß
01.01.2019 - 11:36 Uhr

Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch schaut beim BRK vorbei

"Verdient ist verdient", versichert MdB Uli Grötsch, als er vom Ausbau zum Simulationsstandort im Vohenstraußer Rotkreuzhaus erfährt. "Eine gute Nachricht zum Jahresausklang."

Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch (Sechster von rechts) stattet der BRK-Bereitschaft an Silvester einen Besuch ab und erfährt eine gute Nachricht zum Jahresausklang: Vohenstrauß wird BRK-Simulationsstandort. Bild: dob
Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch (Sechster von rechts) stattet der BRK-Bereitschaft an Silvester einen Besuch ab und erfährt eine gute Nachricht zum Jahresausklang: Vohenstrauß wird BRK-Simulationsstandort.

Das sei an Silvester der "gefühlt schönste Termin“, als er nachmittags mit seinen Töchtern Verena und Johanna sowie einer SPD-Delegation in der Rotkreuzgemeinschaft vorbeischaut, um sich bei den Männern und Frauen für ihren Dienst zu bedanken. „Da hält kein privater Rettungsdienstanbieter mit.“ Es gebe kein erfüllenderes Hobby als Menschenleben zu retten und sich ehrenamtlich beim BRK zu engagieren, ist sich Grötsch sicher.

Die Vohenstraußer Bereitschaft sei bei der Nachwuchswerbung schon immer federführend, lobte er. Bereitschaftsleiter Stephan Kraus beleuchtete die Arbeit der verschiedenen Fachgruppen. Wachleiter Martin Putzer sprach für die hauptamtlichen Kräfte. Trotzdem vergaß er auch nicht die hohe Ehrenamtsbereitschaft im Rettungsdienst herauszustellen. „Jeden Monat werden 30 Schichten durch Ehrenamtliche abgedeckt, ob auf dem Krankenwagen oder auf dem Notarzteinsatzfahrzeug.“ In diesem Zusammenhang galt sein Dank den niedergelassenen Ärzten für den Notarztdienst. „Wir haben keinerlei Ausfallzeiten. Unser Notarztstandort ist rund um die Uhr besetzt.“

Von der großen Ehrenamtlichkeit profitieren die hauptamtlichen Kräfte gerade im Hinblick auf den Überstundenabbau. Der Kreisverband Weiden und Neustadt/WN habe seine Hausaufgaben bei der Fachausbildung der Notfallsanitätsausbildung gemacht. Fünf Kräfte sind bereits bei der Rettungswache in Lohma im Dienst, der Sechste wird im neuen Jahr seinen Abschluss machen. Außerdem durchläuft ein Jugendlicher in Lohma die Ausbildung zum Notfallsanitäter, informierte Putzer.

Ab 1. Januar wird in Vohenstrauß von Montag bis Samstag ein Krankenwagen besetzt sein. Putzer sprach die sehr gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Polizei an. Der stellvertretende Rettungsdienstleiter Andreas Scheuner informierte Grötsch über die geplanten Umbau- und Ausbaumaßnahmen des Vohenstraußer Rotkreuzhauses zum Simulationsstandort. Grund sei die Änderung der Ausbildungskomponenten der Haupt- und Ehrenamtlichen. Nicht einzelne Handlungen, sondern gesamte Notfallsituationen werden hier simuliert. Pro Jahr müssen die Kräfte neun Stunden in der Simulation geschult werden. Für den Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz sind drei Zentren geplant. 50 Prozent der Ausbildungen werden vom BRK-Kreisverband Regensburg abgedeckt, die restlichen 50 Prozent teilen sich der Kreisverband Weiden und Neustadt/WN mit dem Bezirksverband und der Schule in Hohenfels.

„Das Rotkreuzhaus wird zu einem Simulationszentrum für die Ausbildungsseminare für Niederbayern/Oberpfalz umgebaut und stellt eine erhebliche Aufwertung für den Standort dar.“ Die ambulante Pflege bleibt vor Ort. Für Grötsch und stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger ist das eine gute Nachricht. „Verdient ist verdient.“ Die jahrzehntelange gute Arbeit schlage sich nun nieder, versicherte Kirzinger, die noch schwer beeindruckt ist von der grenzübergreifenden Großübung mit Rettungskräften aus Rozvadov im Mai 2018. Durch die Doppelbelastung der Praxis und Krankenhausbelegung sei er oft in schwierigen Situationen, die durch die professionelle Arbeit der BRK-Einsatzkräfte kompensiert werde, anerkannte Dr. Heinrich Gref.

Stellvertretender Bereitschaftsleiter Josef Solfrank übte auch Kritik. „Ich finde es nicht richtig, dass ein BRK-Helfer nicht der Feuerwehr gleichgestellt wird.“ Die Feuerwehrleute bekämen die Arbeitsausfälle bezahlt, der BRK-Aktivist erhalte keinen Cent. Die Debatte werde seit Jahren von der SPD-Fraktion im Landtag geführt. Zwar sei eine Verbesserung erzielt worden, „aber es gibt keinen Grund, warum man einen BRK-Retter nicht mit einem Feuerwehrler gleichstellt“, gab ihm Grötsch recht. Er werde an diesem Thema dranbleiben. Das Problem: „Wir sind im Landtag als SPD ein Stück kleiner geworden, und dadurch müssen wir ein bisserl lauter werden.“

 
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