Eine eineinhalbstündige Gratulationscour kann ganz schön anstrengend sein. Diese Erfahrung machte am Samstagabend Bürgermeister Andreas Wutzlhofer anlässlich seines 60. Geburtstags, bei dem sich sogar himmlische Boten vorstellig machten. Am meisten freuten sich seine Gratulanten am Samstagabend in der Stadthalle, dass der eingefleischte FC-Bayern-Fan nun ein "echter Sechzger" ist. „Mit 20 hat man das Gesicht, das einem der Herrgott gibt. Mit 40 hat man das Gesicht, das das Leben schreibt, und mit 60 hat man das Gesicht, das man verdient. Und Du hast dein jugendliches Gesicht mehr als bewahrt“, scherzte der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler. Der „Eisenbahn-Zoigl-Express“ sorgte vor der Stadthalle und im Foyer dafür, dass keine Langeweile aufkam. Zuvor war der Bürgermeister von Oberstabsfeldwebel Jürgen Wölfl vom 3. Panzergrenadierbataillons 122 aus Oberviechtach mit einem Militärgeländefahrzeug, dem Wolf, abgeholt und in die Stadthalle chauffiert worden. Die meisten Glückwünsche erhielt das Stadtoberhaupt bezüglich seiner Gesundheit. Angemessen an diesen guten Wünschen müsste er mindestens 250 Jahre alt werden, versicherte er. „Ich fühl mich sauwohl“, rief er unter Riesenjubel in die Schar der 320 Gäste. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher unterbrach extra seinen Urlaub, um dem Vohenstraußer seine Glückwünsche persönlich übermitteln zu können. Er gab sich mit Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht, Landrat Andreas Meier und dessen Stellvertreterin Margit Kirzinger ein Stelldichein. Natürlich waren auch Gäste und Delegationen aus den beiden sächsischen und tschechischen Partnergemeinden Lauter-Bernsbach mit Bürgermeister Thomas Kunzmann und Stříbro/Mies mit Karel Lukeš und Stadtpfarrer Jiří Hájek gekommen. Es war Wutzlhofer ein Anliegen, den Rotkreuzlern und Ärzten des Klinikums Weiden zu danken. Ohne das schnelle, professionelle Handeln und die ärztliche Kunst wäre er nicht mehr am Leben. „Heute wollen wir die Hütte brennen lassen“, rief der Bürgermeister den Vertretern aller sieben Ortsfeuerwehren zu. Wutzlhofer spendet sein Geburtstagsgeld der Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord und dem Sozialamt der Stadt. Einzig Landrat Andreas Meier wurde ein kurzes Grußwort gewährt. Ihm war es eine Herzensangelegenheit offiziell im Namen aller Politikvertreter zu gratulieren. Meier wollte einfach danke sagen, „dass Du der bist, der Du bist, mit all der Offenheit, Deiner Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit“. Wutzlhofer sei ein Gestalter, der vorangehe, anpacke und viele Ideen für die Zukunft habe. „Du machst das alles mit sehr viel Charme und Gespür.“ Im Schauspiel „Ein Vohenstraußer im Himmel“, das Freunde aufführten, wurde Wutzlhofer kurzerhand "Engel Andreasius", der wieder zurück zur Erde geschickt wird, damit die Pfalzgrafenstadt noch recht lange einen Bürgermeister Wutzlhofer zum Regieren hat. Die Brassband aus Vilseck, die Blasmusik Vohenstrauß und die Roggensteiner Jugendkapelle marschierten während der Feierlichkeiten auf und ließen sich vom Jubilar dirigieren oder den Takt mit der großen Trommel vorgeben. Unter Regie des zweiten Bürgermeisters Uli Münchmeier gratulierten alle Angestellten des Rathauses per Video und lobten die Schaffenskraft, den Gestaltungswillen und die Freude, die der Bürgermeister im Büro an den Tag legt. Zuletzt schloss sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkl noch mit persönlichen Glückwünschen an, bevor der Vohenstraußer Faschingsverein mit der Garde einen Auftritt zu Ehren des Jubilars hinlegte. Sogar tänzerische Fähigkeiten ließ das Geburtstagskind zum Staunen der Gäste aufblitzen und erntete dafür Jubel: „Das war spitze“.
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