Vohenstrauß
26.06.2018 - 11:16 Uhr

Die Fassade bewahrt

Andrea Prem-Ritzka und Stefan Ritzka gelingt die behutsame Sanierung zweier wichtiger Häuser in der Bahnhofstraße. Gemeinsam mit Architekt Volker Schwab stellen sie ihr Projekt vor.

Das Ehepaar Ritzka (rechts) und Architekt Volker Schwab (links) sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser und erhalten bei der "Architektour" viel Lob von den Besuchern, die angesichts der Schönheit der Häuser nicht schlecht staunen. dob
Das Ehepaar Ritzka (rechts) und Architekt Volker Schwab (links) sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser und erhalten bei der "Architektour" viel Lob von den Besuchern, die angesichts der Schönheit der Häuser nicht schlecht staunen.

(dob) Das Ensemble der Straßenfassaden der Hauptstraße ist erheblich aufgewertet worden. Grund ist die Sanierung der beiden ortsbildprägenden Jahrhundertwende-Häuser in der Bahnhofstraße 23 und 25. Das Architekturbüro Volker Schwab hat sich mit der "artgerechten" Sanierung der Stadthäuser an der Hauptstraße bei den "Architektouren" beworben. Die "Touren" sind wohl die beliebteste Leistungsschau bayerischer Architektur. Das Büro erhielt den Zuschlag und so waren treue "Architektourgeher" auch in der Pfalzgrafenstadt unterwegs.

Bereits am frühen Morgen konnten Architekt Schwab und dessen Mitarbeiterin Diplom-Ingenieurin Anja Würner mit den Bauherren Andrea Prem-Ritzka und Stefan Ritzka bei einem "Tag der offenen Tür" viele Besucher begrüßen. Das Unternehmer-Ehepaar, das ein Faible für Besonderes hegt, hatte schon länger die Augen offen gehalten und sei mit den beiden ortsbildprägenden Jahrhundertwende-Stadthäusern fündig geworden, erklärte Schwab.

Reichen Schatz erkannt

Obwohl die beiden Häuser nicht zusammengehören, erwarben die Investoren gegen alle Bedenken beide Anwesen und gingen mit viel Optimismus an die Sanierung. "Schnell mal mit Styropor einpacken, um den Standard einer energetischen Sanierung zu erreichen", wollten weder Architekten noch Bauherren. Vielmehr gingen sie behutsam Schritt für Schritt vor und mit dem KfW-Förderprojekt "Neubaustandard" haben sie viel erreicht. Obwohl die Häuser nicht unter Denkmalschutz stehen, haben sie dennoch städtebaulich und geschichtlich eine große Bedeutung am Ende der Bahnhofstraße. Das Ehepaar Ritzka hatten dies sofort erkannt und nahm die Bürde der Sanierung auf sich. Die Häuser sind wohl um 1905 erbaut worden, erklärte der Architekt. Mit einem acht Zentimeter dicken, innovativen Wärmedämmputz erreichten Bauherren und Architekt in Verbindung mit der Dachdämmung und Heiztechnik energetische Effizienz, "allerdings geht dadurch auch etwas an Raumvolumen verloren", informierte Schwab. Das war es den Eigentümern aber wert. Das Flair der Fassade des Altbaus ist so erhalten geblieben. Dies funktioniere aber nur, wenn die Besitzer diesen reichen Schatz erkennen und mit dem Architekten mitziehen.

Beim Betreten der freundlichen Räume scheint es als würden die Zimmer den Gast in den Arm nehmen. Frauenärztin Barbara Kindl, die früher an selber Stelle eine Praxis betrieb, kam ebenfalls vorbei, um sich persönlich von der Sanierung ein Bild zu machen. Während das Nebenhaus bereits bewohnt wird, ist das Erdgeschoss im "Architektourhaus" ebenfalls bereits bezugsfertig und wird bald seinen Mieter aufnehmen. Die hohe Qualität der Wohnungen wurde durch sehr geringe Eingriffe in die Grundriss-Struktur und die Aufbereitung der alten Böden und Türen herausgearbeitet.

Blick über Vohenstrauß

Zusätzliche Aufwertungen erhielten die Häuser durch Balkonanbauten und die Ausbildung einer Maisonette-Wohnung im Dachgeschoß. Hier eröffnet sich dem Betrachter ein toller Blick über Vohenstrauß nach Westen. "Vor allem im bereits bewohnten Nachbarhaus sind die Böden fast vollständig erhalten", berichtete Architektin Anja Würner. Im unbewohnten Haus, das am Samstag besichtigt werden konnte, wurden neue Fichtedielen und eichene Türschwellen ersetzt. Die Fenster wurden trotzdem denkmalschutzgerecht mit Holzfenstern erneuert. Die alten Innentüren vom Schreiner überarbeitet und neu gestrichen.

Unter den rund 50 Besuchern waren auch Monika Faltermeier und ihr Lebenspartner Karl Grötsch aus Weiden die alljährlich begeisterte "Architektour"-Besucher sind und vom Flair der beiden Häuser schwärmten.

Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser. dob
Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser.
Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser. dob
Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser.
Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser. dob
Das Ehepaar Ritzka und Architekt Volker Schwab sanieren behutsam und mit viel Gespür zwei ortsbildprägende Jahrhundertwende-Häuser.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.