Beim monatlichen Treffen des Fotoclubs Vohenstrauß im Gasthof „Drei Lilien“ stand ein Vortrag von Johann Albrecht über seine Reise an das „Horn von Afrika“, der östlichsten Region des afrikanischen Kontinents, im Mittelpunkt der Betrachtungen. Schon die ersten Bilder zeigten, dass es sich dabei keineswegs um eine Vergnügungsreise handelte, zu der eine kleine Gruppe mit einem ortskundigen Führer in Geländefahrzeugen mit Fahrern und bewaffneten Bewachern aufgebrochen war. Wer sich aber, wie Johann Albrecht, für Wüsten und andere extreme Landschaften interessiert, wird für die Strapazen mit unvergesslichen Eindrücken belohnt.
Am Horn von Afrika, einem Begriff, der erst seit einem Krieg zwischen Somalia und Äthiopien 1977/1978 in den Medien gebräuchlich ist, liegen die Länder Eritrea, Äthiopien, Somalia und Dschibuti an der Meerenge Bab al-Mandab, eine nur 24 Kilometer breite Verbindung zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Vielgestaltige Wüstenlandschaften, Vulkane und Tiefebenen, die teilweise 150 Meter unter dem Meeresspiegel liegen, prägen die Gegend. Faszinierend für die Reisenden waren die Kalksteinkegel im Uferbereich des Abbe-Sees in der Danakil-Senke. Sie sind aus Ablagerungen heißer Thermalquellen unter Wasser entstanden. Weil die Gegend im Laufe der Jahrhunderte durch seismische Aktivitäten angehoben wurde, stehen die Kegel heute am trockenen Ufer. Der Salzgehalt des Abbe-Sees und Assal-Sees liegt mit 35 Prozent Salzgehalt weit über dem des Toten Meers.
Von Dschibuti aus führte der Weg der Reisegruppe in die Wüste Danakil in Äthiopien mit dem erloschenen Vulkan Dallol. Die Salzebene ist eine der geologisch aktivsten Regionen der Erde mit mehreren Vulkanen und heißen Quellen, deren Wasser mit einer Temperatur von 70 Grad Celsius und einem extremen Säuregehalt austreten. Der enthaltene Schwefel und die verschiedenen Kaliumsalze sind verantwortlich für die intensiven Farben rund um die Austrittsstellen, die die Exkursionsteilnehmer faszinierten.
Die Salzablagerungen und die versteinerten Koralle, die Johann Albrecht mit seinen Aufnahmen dokumentierte, zeigen, dass es sich bei diesem Ort um einen trocken-gefallenen Meeresboden handelt. Obwohl es sich um eine der trockensten und heißesten Wüsten der Erde handelt leben auch hier Afar-Nomaden mit ihren Ziegen und Kamelen. Abgesehen von den für Europäer extremen klimatischen Bedingungen ist auch die Sicherheit von Fremden nicht immer gewährleistet.
Vor der Rückreise gab es für die Gruppe noch Abstecher in Städte wie Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, und in die 500 Kilometer nördlich gelegene Universitätsstadt Mekele. Hier gewannen die Teilnehmer der Gruppe vielfältige Eindrücke über das Leben der Menschen in den Städten, oft auch auf belebten Straßen und Märkten, wo meistens Frauen mit einem minimalen Angebot versuchen, mit dem Verkauf ihrer Ware zum Unterhalt ihrer Familien beizutragen. „Sie waren im Gegensatz zu Männern nicht immer davon begeistert, wenn sie fotografiert werden sollten“, führte Albrecht aus.
Mit seinen eindrucksvollen Bildern begeisterte Johann Albrecht die Anwesenden und verdiente sich Dank und viel Beifall.
Zum Abschluss des Abends gab es noch weitere Arbeiten zu verschiedenen Themen zu bestaunen, so zum Beispiel die Makroaufnahmen von Bienen und Wespen, vorgestellt von Bernhard Keck und Landschaftsaufnahmen von Anton Vater, der an einem kalten Wintertag früh am Morgen die Gelegenheit nutzte, Bäume und Sträucher im Raureif im Bild festzuhalten.
Fotoclub-Vorsitzender Hans Gmeiner informierte die Anwesenden über einige wichtige Termine und Aktivitäten, an denen sich der Fotoclub in den nächsten Wochen beteiligen wird.















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